350 Tonnen weniger Backwaren produziert

Andreas Hug (links) mit Bruder Werner in ihrer Guetzli-Produktionsstätte in Malters. (Bild: E.T. STUDHALTER)

Die Hug-Backwaren-Gruppe in Malters/Luzern musste im Geschäftsjahr 2015 einen Umsatzverlust von 3.5 % auf 110 Millionen Franken hinnehmen. Zu diesem Ergebnis trugen insbesondere der rückläufige Biscuits- und Schokoladenkonsum sowie die Währungssituation bei. Die produzierte Tonnage in der Schweiz fiel entsprechend um rund 350 Tonnen auf 8‘620 Tonnen zurück. Trotz dieser Herausforderungen konnte die Hug AG dank der Dar-Vida Vollkorngebäcke den Schweizer Marktanteil halten. Ein Lichtblick im 2015 war zudem der wachsende Marken-Export trotz grossen Währungsverlusten. Den schleichenden Konsumrückgang in der Schweiz begegnet Hug 2016 mit einer Markenoffensive und investiert rund 20 Millionen Franken in die Produktion.

Das Jahr 2015 begann mit der Aufwertung des Schweizer Frankens. «Nach diesem Entscheid mussten wir unsere Strategie dem neuen Marktumfeld anpassen», sagt Werner Hug, Präsident des Verwaltungsrates der Hug AG an der Medienorientierung beim Wernli-Produktionsstandort in Trimbach/Olten. Infolge dessen wurde das Kundenportfolio überprüft und unrentable Kunden im Ausland nicht mehr beliefert. Das Familienunternehmen muss mit einem Umsatz von 110 Millionen Franken denn auch einen Verlust von 3.5 Prozent gegenüber Vorjahr hinnehmen. Der Personalbestand bleibt mit 341 Vollzeitstellen auf Vorjahres-Niveau.

Hug hält dank «Dar-Vida» Schweizer Marktanteil

Der Konsumrückgang von Schoggi und Guezli in der Schweiz setzte sich im 2015 verstärkt fort. Mitverantwortlich waren der lange, warme Sommer sowie der zunehmende Einkaufstourismus. Trotz dieser Entwicklung konnte das Familienunternehmen dank Dar-Vida den Schweizer Marktanteil halten. Die Vollkorngebäcke verzeichnen seit Jahren ein gesundes Wachstum. Mit zwei bis drei neuen Sorten pro Jahr werden kontinuierlich neue Konsumenten dazugewonnen. Dank erweiterter Produktions-Kapazität ab Sommer 2016 sind auch Exportprojekte wieder denkbar.

Bei den Hug-Produkten feierte 2015 vor allem das Willisauer Ringli mit verschiedenen Rezeptvarianten im Rahmen des 165-Jahre Jubiläums ein erfolgreiches Comeback. Der Wernli-Umsatz stieg im Ausland trotz Währungsverlusten um 12 Prozent.

Hug setzt auf Wernli

Im Zuge der geplanten Markenoffensive wurde der Marke Wernli ein Neuauftritt verpasst. Der bekannte Slogan «Me het de Wernli eifach gernli» weicht der neuen Positionierung und heisst neu «Wernli teilt me gernli». Damit trägt Wernli dem Trend zum «Sharing» Rechnung. Sinngemäss heisst der Slogan in der Westschweiz «Wernli – un pour toi, deux pour moi». Mittels TV-Spot und einer Social Media-Kampagne wird der Markenauftritt mit neuen Packungen und Promotionen lanciert.

Investitionen in Swissness

Hug investiert in Malters/Luzern und Trimbach/Olten je rund 10 Millionen Franken in neue rationellere Produktionsanlagen für die Marken Wernli und Dar-Vida (zentral+ berichtete). «Wir vertrauen auf eine vernünftige Regelung der Swissness sowie eine praktikable Rohstoff-Vergünstigung für den Export», sagt Thomas Gisler, Leiter der Beschaffung von Material und Investitionsgütern bei der Hug AG. Die Umsetzung der Swissness-Verordnung sowie die Abschaffung des «Schoggi-Gesetzes» für den Rohstoff-Preisausgleich im Export ist eine grosse Herausforderung für die gesamte Schweizer Lebensmittelindustrie mit noch offenem Ausgang.

Hug rechnet mit bescheidenem Wachstum im 2016

Die Auswirkungen der Franken-Aufwertung werden sich erst 2016 vollständig zeigen und auch die Umsatz- und Ertragslage tangieren. Die tiefen Rohstoffpreise im Ausland schlagen sich aufgrund der Abschottung der Schweizer Landwirtschaft nur gering auf die Beschaffung nieder. Hug will deshalb vor allem qualitativ wachsen und auf Massenprodukte verzichten.

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