Stadt Luzern plant neuen Seezugang fürs Hirschmattquartier
Aus 1 mach 3: Die Stadt Luzern hat künftig drei Bahnhofplätze. Dank eines Tunnels gelangen Fussgänger und Velofahrerinnen unterirdisch von der Neustadt ins Inseli und zu den Gleisen. Das Millionenprojekt soll den heutigen Bahnhofplatz entlasten.
Das Hirschmattquartier rückt näher an den See. Die Stadt plant einen neuen Tunnel, der unter dem Bahnhof Luzern hindurchführt. Und zwar von der Waldstätterstrasse zum Berufsbildungszentrum neben der Universität Luzern.
44,4 Millionen Franken dürfte das Bauwerk kosten. Der Tunnel unterquert die Zentralstrasse in einer Tiefe von fünf Metern. Zweispurig soll er werden. Eine Spur ist für Fussgängerinnen, die andere für Velofahrer reserviert. Erstere haben dank der neuen Unterführung direkten Zugang zum Durchgangsbahnhof, wenn dieser einst gebaut ist.
Der Tunnel verbindet die drei neuen Bahnhofplätze
Das ist eins der Hauptargumente für das Projekt. Es soll den heutigen Bahnhofplatz entlasten. Die Gleise sind so neu von drei Seiten im Norden, im Westen und im Osten her zugänglich. Auch für Busse. An den beiden neuen Bahnhofplätzen plant die Stadt Bushaltestellen, damit der öffentliche Verkehr den Bahnhof besser erreicht.
Zudem soll so eine attraktive Verbindung für den Langsamverkehr zwischen dem Tribschen- und dem Neustadtquartier entstehen. Die einzigen Verbindungen dieser zwei Stadtteile führen heute über die Langensandbrücke oder den Bahnhofplatz. Beide Strecken sind Umwege und insbesondere für Velofahrer anspruchsvoll, wenn nicht gar gefährlich zum Befahren.
In der neuen Personen- und Velounterführung Bahnhof Süd könnte wohl auch eine Velostation gebaut werden. Für Velofahrer würde so ebenfalls ein direkter Zugang zu den unterirdischen Gleisen bestehen. Durch die Synergien mit dem Megaprojekt des Bundes beziehungsweise der SBB geht die Stadt davon aus, dass Bund und Kanton sich an den Kosten beteiligen.
In der Waldstätterstrasse wird ein ebenerdiger Zugang gebaut – in Form einer 42 Meter langen Rampe. Diese kommt in einem Abstand von rund drei Metern an die Häuserfront der Waldstätterstrasse. Das heisst: Das bestehende Verkehrsregime in der Waldstätterstrasse ist passé. Die Durchfahrt für Autos, aber auch für Velos wird gesperrt. Die Garage an der Zentralstrasse 38 kann nicht mehr genutzt werden.
Um dieses und weitere Projekte im Zusammenhang mit dem Durchgangsbahnhof voranzutreiben, beantragt der Stadtrat beim Parlament Planungskredite von insgesamt 6,9 Millionen Franken.
Neues Projekt ersetzt den Velotunnel in der Habsburgerstrasse
Wird die neue Personen- und Velounterführung Bahnhof Süd gebaut, braucht es den Velotunnel in der Habsburgerstrasse nicht mehr. Dieser hätte ebenfalls auf die östliche Bahnhofseite bringen sollen – einen entsprechenden Kredit hatte das Stimmvolk 2019 angenommen (zentralplus berichtete).
«Im Verlauf der Planung zeigte sich, dass die geplante Velorampe in der Habsburgerstrasse weder für die Erschliessung des Durchgangsbahnhofs noch für eine Quartier- und Veloverbindung sinnvoll genutzt werden kann», schreibt die Stadt Luzern nun in einer Medienmitteilung.
0,5 Millionen Franken in den Sand gesetzt
Eine Durchfahrt für Velos würde mitten durch die Verteilebene zwischen dem bestehenden und dem neuen unterirdischen Bahnhof führen (zentralplus berichtete). Da diese Rampe und der Velotunnel allenfalls nur kurze Zeit genutzt werden können, beantragt der Stadtrat dieses Vorhaben zu sistieren. Bislang hat die Stadt 0,53 Millionen Franken in die Planung für diesen nun versenkten Velotunnel investiert.
Die bereits bestehenden 420 Veloabstellplätze im alten Posttunnel bleiben bis zum Baustart des Durchgangsbahnhofs bestehen. Die Velo-Parkplätze und die Fussgängerunterführung werden während der Bauarbeiten gesperrt. Wenn der Bahnhof fertiggestellt ist, steht die Unterführung Fussgängerinnen wieder zur Verfügung. Die Veloplätze im alten Posttunnel hingegen werden endgültig aufgehoben.
- Medienmitteilung der Stadt Luzern
- Bericht und Antrag des Stadtrats
- Augenschein vor Ort
- Teilnahme an der Medienorientierung
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martin.vonrotz, 17.05.2022, 12:59 Uhr wann würde das realisiert? Es tangiert ja direkt den Tief-Bahnhof. Ich hoffe resp. gehe davon aus dass die Realisierbarkeit eines Tunnels in 5m Tiefe mit den Architekten/Planern des Tief-Bahnhofes geklärt wurde. da ja beides verbunden würde, heisst das für mich eigentlich, es kann erst nach der Fertigstellung des Tiefbahnhofes gemacht werden, oder?
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Zudem von der veloschnellbahn ehemals Zentralbahn Trasse veloanschlüsse rechts(Tribschen) und links (Bahnhof)des Bahnhofareals wo Trasse freiwerden velobahnen👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterPaul, 16.05.2022, 14:48 Uhr Ok. Sehr spannend. Gibt es dazu noch einen übersichtsplan? Wie der verkehr danach läuft? Was wo verbunden wird und wie der „neue durchgangsbahnhof“ darin zu liegen kommt…. Ich hoffe dann passt alles zusammen … auch mit dem neuen inseli
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Dieser zeigt die Erschliessung über die Waldstätterstrasse und wo der Tunnel im Bereich Frohburg auf der anderen Seite aus dem Boden kommt. Der Durchgang zu den unterirdischen Gleisen erfolgt über die sogenannte Verteilebene. Die bestehende Unterführung in der Habsburgerstrasse sowie die neue Velounterführung sollen sich auf dem gleichen Niveau wie diese Ebene befinden. Die Gleise sind dann nochmals ein Stockwerk tiefer. Für weitere Details ist die Planung noch nicht weit genug.👍1Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterPaul, 16.05.2022, 21:57 Uhr Danke !
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