Nachfolgerin für Guido Graf

Michaela Tschuor will Luzerner Regierungsrätin werden

Die Wikonerin Michaela Tschuor (44, Mitte) will Regierungsrätin werden. Folgt damit eine Frau auf den zurücktretenden Gesundheitsdirektor Guido Graf (Mitte)?

Erst noch in den Kantonsrat gewählt, kandidiert die Wikoner Gemeindepräsidentin Michaela Tschuor (44) bereits für den Regierungsrat. Die Mitte-Frau könnte 2023 auf Gesundheits- und Sozialdirektor Guido Graf folgen, der nach 13 Jahren zurücktritt.

Gemeinderätin, Kantonsrätin – und bald Regierungsrätin? Michaela Tschuor, Vizepräsidentin der Kantonalpartei, wurde seit Längerem als Anwärterin für den Regierungsrat gehandelt. Jetzt ist klar: Sie kandidiert definitiv für das Amt von Guido Graf (Mitte), der auf die Wahlen 2023 hin zurücktritt (zentralplus berichtete). Dies teilte die Mitte-Wahlkreispartei Willisau am Montag mit.

«Dank ihres Engagements für die Gemeinde Wikon konnte sie die Gemeinde nach internen Problemen wieder auf Kurs bringen und dabei wichtige Exekutiverfahrung sammeln», schreibt die Partei in einer Mitteilung. Tschuor war seit 2012 Sozialvorsteherin von Wikon, seit 2020 ist sie Gemeindepräsidentin.

Erst im Juni dieses Jahre wurde Tschuor als Kantonsrätin vereidigt, wo sie auf den langjährigen Willisauer Mitte-Politiker Ludwig Peyer folgte. Derzeit amtet sie noch als Wahlkampfleiterin der Mitte Kanton Luzern. Noch, denn dieses Amt wird Tschuor abgeben, sollte sie an der Delegiertenversammlung der Kantonalpartei am 26. Oktober als Regierungsratskandidatin nominiert werden.

Tschuor packt die Gelegenheit beim Schopf

Die Idee, für den Regierungsrat zu kandidieren, sei lange gereift, sagt Michaela Tschuor auf Anfrage von zentralplus. «Seit gut anderthalb Jahren habe ich den Wunsch, meine langjährige Exekutiverfahrung auch auf kantonaler Ebene einzubringen», so Tschuor auf Anfrage. Der Weg zur Kantons- und möglicherweise Regierungsrätin habe sich indes nicht von Anfang an abgezeichnet. «Das Sprichwort ‹Politik ist nicht planbar› trifft auch auf mich zu.»

«Es wäre wunderbar, wenn bald schon zwei Frauen im Regierungsrat sitzen würden.»

Michaela Tschuor, Mitte-Kandidatin für den Regierungsrat

Mit dem Rücktritt von Guido Graf packt Michaela Tschuor die Gelegenheit nun beim Schopf. «Die Herausforderung reizt mich», sagt sie. Und: «Es wäre wunderbar, wenn bald schon zwei Frauen im Regierungsrat sitzen würden.» Denn mit dem Rücktritt von Schwerzmann räumt Tschuor den linken Kandidatinnen gute Chancen auf den Einzug in den Regierungsrat ein.

Gefüllter Rucksack als Politikerin und Juristin

Über die Kandidatur von Michaela Tschuor freut sich auch Michael Kurmann. Er ist Präsident der Mitte-Wahlkreispartei Willisau und kennt Tschuor schon seit Langem. «Michaela ist eine gewinnende Persönlichkeit mit einem gut gefüllten Rucksack an Erfahrungen», sagt Kurmann.

Er spricht damit Tschuors Tätigkeit als Juristin und Mitglied der Leitung der Tierklinik Mittelland AG an, wo sie als Rechtsberaterin tätig ist. Insbesondere zeichne sie aber ihr Engagement für die Gemeinde Wikon aus, die sie in «ruhigeres Fahrwasser» geführt habe, so Kurmann. Tschuor lebt mit ihrem Ehemann und ihren drei Kindern in Wikon.

Zwei Rücktritte: Machen Frauen das Rennen?

Die bisherigen Regierungsräte Reto Wyss (Mitte) und Fabian Peter (FDP) haben ihre erneute Kandidatur für die Regierungsratswahlen 2023 bereits bekannt gegeben. Justiz- und Sicherheitsdirektor Paul Winiker (SVP) will sich nach den Sommerferien entscheiden. Marcel Schwerzmann (parteilos) und Guido Graf (Mitte) treten zurück.

Neben den Bisherigen haben die Parteien bislang ausschliesslich Frauen in Position gebracht. Für die SP steigen Ylfete Fanaj, Yvonne Zemp Baumgartner und Melanie Setz ins Rennen, für die GLP Claudia Huser, für die Grünen Christa Wenger und für die Junge Mitte Andrea Kaufmann. Die Nominationsversammlungen der Parteien finden im Herbst statt, die Kantons- und Regierungsratswahlen am 2. April 2023.

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2 Kommentare
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 25.07.2022, 14:21 Uhr

    In einem normale Betrieb würde Intelligenter Weise nicht nach Geschlecht Leute befördert ,sondern nach Leistung,sollte das weibliche Geschlecht wirklich gemobt werden,drotz talentierter mehrleistung,wird das der Nachteil der Firma sein,denn es könnte wirtschaftliche Folgen haben,wenn sie eine weniger geeignete Person fördern.
    Und so sehe ich,der Frauenzwang auch in der Politik voll daneben.
    Weil mir im Moment kein Vertreter*inn irgend einer Partei passt würde ich ein Parteiloser vorziehen

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    • Profilfoto von Kasimir Pfyffer
      Kasimir Pfyffer, 26.07.2022, 11:45 Uhr

      Jedem und jeder sollte klar sein, dass auch die Frauen (so heisst das «weibliche Geschlecht» im normalen Wortschatz) angemessen in der Regierung vertreten sein müssen. Oder dass die Politik nicht mit der Wirtschaft identisch ist und deshalb Vergleiche nicht immer passen. Aber egal.

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