Kanton strebt Verbot auf Bundesebene an

Schwule therapieren: Aus Luzern regt sich Widerstand

Behandlungen, die Homosexuelle zu Heterosexuellen umpolen, sollen vom Bund künftig verboten werden. (Symbolbild: Raphael Renter/Unsplash)

Mit einer Kantonsinitiative wird sich die Luzerner Regierung auf Bundesebene für eine Regelung starkmachen, Konversionstherapien zu verbieten. Bei diesen umstrittenen Behandlungen werden Homosexuelle «umgepolt», also deren sexuelle Orientierung geändert. Damit soll nun Schluss sein.

Konversionstherapien haben zum Ziel, Homosexuelle zu Heterosexuellen «umzupolen». Oder die Geschlechtsidentität von Personen zu verändern. Diese Behandlungen sind höchst umstritten, zumal Homosexualität ja keine Krankheit ist und keiner Therapie bedarf. Dennoch dürften sie in der Schweiz nach wie vor zum Einsatz kommen.

Deswegen forderte der Luzerner GLP-Kantonsrat Mario Cozzio in einer Motion, dass sich der Kanton Luzern beim Bund für ein Verbot solcher Therapien starkmacht. «Dass solche Konversionstherapien angeboten werden, ist beschämend, traurig und auf Deutsch gesagt einfach eine Sauerei», sagte Cozzio damals gegenüber zentralplus.

An diesem Dienstag hat das Kantonsparlament nun den Vorstoss Cozzios diskutiert – und gutgeheissen. Und das deutlich mit 84 zu 17 Stimmen. Cozzio betonte in seiner Rede, dass Homosexualität keine Krankheit sei und nicht therapiert werden müsse. Konversionstherapien hätten zum Ziel, etwas Unveränderbares mit brachialen Mitteln zu ändern.

Mario Cozzio freut sich über das deutliche Resultat:

Einzig die SVP stellte sich gegen die Kantonsinitiative. SVP-Kantonsrätin Monika Schnydrig sagte, dass auch «legitime Behandlungen» von einem Verbot betroffen sein könnten. Und dass «ergebnisoffene Angebote zur Reflexion der sexuellen Orientierung» erlaubt sein sollen.

Regierungsrat Guido Graf sagte, der Handlungsbedarf sei ausgewiesen. Es werde «viel gemacht, das nicht korrekt» sei. Mittels Kantonsinitiative wird die Regierung nun eine Regelung auf Bundesebene anpeilen, um solche Konversionstherapien zu verbieten.

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6 Kommentare
  • Profilfoto von Fred in BKK
    Fred in BKK, 18.05.2022, 03:20 Uhr

    und wer will das verhindern, es sind immer die Gleichen ,die welche auch gegen Frauenrechte sind ( der Vatikan hat bis heute die internationalen Menschenrechte nicht unterzeichnet ,wie auch China,Nordkorea und die Arabischen Laender )
    christlich gehirn gewaschen Konservative bis hin zu Faschisten….
    die gleichen welche niemal vor dem Vatikan demonstrirene wenn deren Paedos unbehelligt bleiben…..alles mit Berufung auf einen vorderorientalischen Schinken der auch Sklaverei und Toetung von ungehorsamen Kindern erlaubt (Leviticus)..Lest den Mist mal durch…..
    und eine Gottheit deren EXISTENZ bis heute UNBEWEISBAR ist.
    Moege es Hirn regnen und den ewig gestrigen ein Licht auf gehen ….denke die brauchen tausende von Scheinwerfern…….es scheind als haette Spinosa recht behalten….

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 18.05.2022, 08:58 Uhr

      Bitte, Fred, wenigstens „Spinoza“ statt „Spinosa“. Damit es weiterhin so „scheind als haette er recht behalten….“. Wobei eigentlich?

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    Karl-Heinz Rubin, 17.05.2022, 16:54 Uhr

    Als erste Massnahme müssten man die Menschen, die Homosexuelle probieren
    «umzupolen» umpolen…… therapieren.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 18.05.2022, 12:00 Uhr

      Als erste Massnahme hin zu was?

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    • Profilfoto von Bertelchen
      Bertelchen, 18.05.2022, 16:38 Uhr

      Zu einer besseren Welt.

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      • Profilfoto von Peter Bitterli
        Peter Bitterli, 18.05.2022, 21:39 Uhr

        Wie auch von Robespierre angestrebt. „Comité de salut publique“ hiess seine Therapiegruppe.

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