Höhere Kurtaxen ab 2023

Luzern will in Übersee nicht mehr werben

Sie sind schon heute immer seltener in Luzenr zu sehen: Pauschaltouristen am Schwanenplatz. (Bild: Archiv)

Der Massentourismus stösst in Luzern bekanntlich an seine Grenzen. Nun will die Stadt ihre Strategie anpassen. Die Gäste sollen länger bleiben, man will mehr Kongressgäste beherbergen und in Fernmärkten nicht mehr werben. Finanziert werden die Anpassungen unter anderem durch höhere Kurtaxen.

Vor bald einem Jahr wurde in Luzern die Vision Tourismus Luzern 2030 erarbeitet (zentralplus berichtete). Zentrale Punkte sind weniger Tagestouristen in Cars und mehr Kulturreisende, sowie mehr Nachhaltigkeit. Für die Umsetzung will die Stadt eine neue Stelle schaffen.

Ebenso ist eine neue Leistungsvereinbarung mit der Luzern Tourismus AG nötig. Diese ist für die Vermarktung des touristischen Angebots der Stadt Luzern zuständig. Laut der neuen Vereinbarung möchte man vermehrt auf einen mehrtägigen Kongresstourismus setzen. Hingegen soll zukünftig auf Werbeaktivitäten in Fernmärkten verzichtet werden. Für die Umsetzung dieser Ziele sollen bis 2027 jährlich 550'000 Franken aufgewendet werden, was das Luzerner Stadtparlament am 17. November beraten soll.

Pro Nacht für 50 Rappen zusätzlich

Ausserdem sollen die Kurtaxen erhöht werden, und zwar um 50 Rappen pro Übernachtung. Derzeit muss je nach Einstufung des Beherbergungsbetriebes zwischen 1.80 und 2.30 Franken (Vier- und Fünfsternebetriebe) je Nacht bezahlt werden. Aber auch Eigentümer oder Dauermieter von Ferienhäusern und -wohnungen, die bisher je 300 Franken im Jahr bezahlen, werden zusätzlich zur Kasse gebeten. Begründet wird dies von der Stadt mit steigenden Kosten für die damit finanzierten Leistungen, vor allem für das ÖV-Ticket.

Stadt will Anteil zurückbehalten

Auch wurden in den Jahren 2020 und 2021 wesentlich weniger Kurtaxenerträge generiert. Da gleichzeitig die Anzahl der so mitfinanzierten Veranstaltungen coronabedingt eingebrochen ist, musste im Gegenzug deutlich weniger aufgewendet werden. Um zukünftig flexibler sein zu können, sollen Einlagen in den Veranstaltungsfonds nicht mehr als fixer Anteil erfolgen, sondern 14 Prozent der Kurtaxen betragen. Auch will man die Kurtaxen nicht mehr automatisch an die Luzern Tourismus AG weiterleiten. Um eine befristete Projektleitungsstelle Tourismus finanzieren zu können, will Luzern zukünftig einen Anteil der Kurtaxen zurückhalten.

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