Chancen und Risiken des Projekts

Luzerner Theater: Wollen die Luzerner diesen Bau verstehen?

Der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli. (Bild: Michael Flückiger)

Auf deutschen Theaterbühnen herrscht Götterdämmerung und Publikumsschwund. Doch es fragt sich: Kann das neue Theater Luzern diesem Abwärtstrend als flexibles Mehrspartenhaus widerstehen?

Das Siegerprojekt zum Neuen Theater Luzern denkt das Alte ins Neue. Auf der einen Seite knüpft es mit dem alten Theaterbau am kollektiven Gedächtnis und Theatererleben der Bevölkerung an. Auf der anderen Seite weist es mit dem charakteristischen neuen Anbau auch mutig in die Zukunft. Obwohl es überrascht, dass der Altbau in den Neuen integriert wird und damit erhalten bleibt: Das Projekt ist unbestritten von visionärer Sprengkraft.

Dass dies die Luzerner Bevölkerung aufwühlt und Diskussionen entflammt, liegt auf der Hand. So wie in unseren Kommentarspalten. Denn es greift durch seine architektonische Einbettung zwischen altem Theater und der Jesuitenkirche konfrontativer ins Bild der Altstadt ein, als damals das neue Kultur- und Kongresszentrum (KKL) mit dem Stadtbild rund um den Bahnhof kontrastierte.

Ob sich die Bevölkerung von der Begeisterung der Stadt mitreissen lässt, wird sich spätestens mit der Volksabstimmung für das Bauprojekt und den Baukredit über rund 120 Millionen Franken weisen. Die Diskussion ist lanciert. Doch dessen ungeachtet ist unbestritten: Die Aussengestaltung, die dank grossen Fenstern einen offenen Dialog zwischen Drinnen und Draussen ermöglicht, ist zwar wichtig. Doch das Projekt muss auch betrieblich funktionieren und die Inszenierungen müssen mithilfe kluger Intendanten und engagierter Kunstschaffenden das Publikum erreichen.

Erreicht die inhaltliche Ästhetik das Publikum?

«Das Projekt ist ein kulturpolitisches Bekenntnis. Wir verfügen über das einzige professionelle Theater der Zentralschweiz und wollen die Zentrumsfunktion für die Grossregion wahrnehmen», sagt der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli (SP). Der Schirmherr des Projekts Neues Luzerner Theater hat den Jurierungsprozess aktiv begleitet und unterstreicht mit seinem Engagement die grosse Bedeutung des Projekts für die Stadt Luzern. Zudem ist Züsli selber Architekt und kann somit mit den Ansprechpartnern auf Augenhöhe diskutieren.

Die momentane Luzerner Theaterdiskussion ist auch im Kontext einer Grundsatzdebatte zur Zukunft des Schauspiels auf deutschen Bühnen überhaupt zu sehen: An vielen Schauspielhäusern im deutschsprachigen Raum herrscht wegen halbvoller Säle grosse Ernüchterung. Mit der Corona-Pandemie allein ist der Einbruch nicht zu erklären.

Dahingegen verfügt Luzern – dem tendenziell überalterten Publikum zum Trotz – nach wie vor über gute Auslastungen. Vor Corona lag die Quote bei beachtlichen 80 Prozent. 70 Prozent des Publikums kommt aus Stadt und Agglomeration Luzern, 30 Prozent von auswärts. Das Haus ist damit breit abgestützt, die Zentrumsleistung ist damit nachgewiesen.

Ungutes Omen? Zürcher Schauspielstätten in der Krise

Im Gegensatz zu Luzern sind es in Zürich die Einspartenhäuser wie Schauspielhaus und Schiffbau, die aktuell in der Kritik stehen. Pius Knüsel zum Beispiel, ehemaliger Direktor von Pro Helvetia, sprach jüngst in der NZZ gar davon, dass die Schauspielhäuser redimensioniert werden müssten. Das Theater habe als Leitmedium der gesellschaftlichen Debatte, wie es noch in den 70er Jahren der Fall war, ausgedient.

Theaterschaffende versuchen, sich mit provokativen Experimenten gegenseitig zu übertreffen. Gleichzeitig neigen Regisseuren gerne dazu, Stoffe zu zerstückeln. Was Knüsel stört: Darunter leiden die Identifikationsmöglichkeiten mit greifbaren Figuren. Auf diese Weise seien deren ambivalentes und dadurch zutiefst menschliches Erleben und Durchleiden weder fass- noch nachvollziehbar. Ein Theater, das nicht mehr an der Erlebniswelt des Publikums anknüpft und diese kreativ aufzuarbeiten versteht, droht seine Daseinsberechtigung zu verlieren.

Dank Mehrspartenhaus am Puls der neuesten Entwicklungen

Identifikationsmöglichkeiten zu schaffen, ist auch Beat Züsli wichtig. Doch das hänge, wie er meint, wesentlich von den Intendanten ab. Er sieht im Projekt für das neue Luzerner Theater mit seinen verschiedenen Sparten unter einem Dach eine Chance, welche den traditionellen grossstädtischen Einspartenhäusern für Schauspiel abgeht.

Er unterstreicht, dass heute die Grenzen zwischen Sparten wie Musik, Tanz, Theater oder auch Jugendtheater, immer mehr zerfliessen. Das Neue Luzerner Theater sei so konzipiert, dass es diese Entwicklungen aufnehmen kann. «Wir haben alles an einem Ort und können dank der klugen Innengestaltung effizient mit den Möglichkeiten spielen.»

Opernsaal als bestimmender Faktor für den Bau

«Grösser als 600 Plätze haben wir den grossen Saal gar nie haben wollen», sagt Züsli. Der heutige Saal bietet Platz für 480 Personen. Angelegt für die Oper mit Orchestergraben und Seitenbühne ist dieser bestimmend für das Gesamtvolumen des neuen Hauses. «Anders als bis anhin können wir damit auch aufwändigere Musiktheater realisieren. Gleichzeitig können wir dank der zusätzlichen beiden kleineren Säle sehr flexibel auf die Resonanz im Publikum reagieren. Wenn etwas weniger Zuspruch findet als erhofft, können wir es unkompliziert in eine kleinere Spielstätte verlegen.»

Dass für ihn die Flexibilität und Multifunktionalität des Hauses wesentlich ist, damit sich die darstellenden Künste Theater, Tanz und Musiktheater unter einem Dach durchdringen können, ist spürbar: «Der Bau ist zudem so konzipiert, dass wir mit zukünftigen Entwicklungen Schritt halten können», gibt Beat Züsli zu bedenken.

Die Durchlässigkeit zwischen Innen- und Aussenraum sieht er als grosses Plus. Dank leichter Zugänglichkeit und direktem Dialog ist die Bevölkerung mehr als bisher am betrieblichen Geschehen beteiligt.

Musiktheater könnte zur tragenden Säule werden

Besonders am Herzen liegt ihm die Musik. In diese Kernkompetenz des Luzerner Kulturbetriebes setzt er Hoffnungen. Nicht ganz unberechtigt: «Dass Luzern als Musikstadt mit KKL und Lucerne Festival zusätzlich ein Musiktheater braucht, das seinen Namen verdient, war erfreulicherweise nie umstritten», hält er fest.

Neu werden dadurch aufwändigere Opernaufführungen möglich, die weit über die Zentralschweiz hinaus Aufmerksamkeit erlangen könnten. In Zürich ist das Opernhaus aktuell ein grosser Publikumsmagnet. Im Gegensatz zur provokativeren, gesellschaftspolitisch aufgeladenen Kunstform Schauspiel, das Grenzen auslotet und das Publikum entzweien kann, dürfte das Musiktheater in Luzern ein traditionell bürgerliches und treues Publikum ins Haus locken. Wovon auch Aufführungen in Schauspiel und Tanz profitieren könnten.

Züsli sieht generell grosse Chancen für ein gutes Publikumsecho: «Die Leute suchen vermehrt einen Gegenpol zum digitalen Medienkonsum. Die direkte Begegnung und das authentische Erlebnis werden wieder wichtiger.» Das Projekt mit einem offenen Haus für die breite Bevölkerung trägt diesem Bedürfnis Rechnung.

Publikum will ernst genommen werden

Eines gilt es dabei aus kritischer Warte anzumerken: Wollen die darstellenden Künste überleben, müssen sie das Publikum über alle Sparten hinweg ernst nehmen. Die Darbietungen müssen bei den Leuten ankommen. Ein nachdenklich stimmendes Beispiel: Vor Jahren trat anlässlich der Operette «Die Antilope» zu Beginn eine Frau mit den Worten vor das Publikum: «Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Sie das Stück nicht verstehen. Wir verstehen es auch nicht.»

Ob dies allenfalls bloss als Provokation gemeint war? Solche Bankrotterklärungen können zum Bumerang werden. Von der Regie ist zu erwarten, dass sie weiss, was sie da spielen lässt und vor allem auch, weshalb sie es tut. Nur wer sich selber und sein Kunstschaffen ernst nimmt, kann das Publikum auch wirklich berühren und zum Wiederkommen animieren.

Juryentscheid im Rathaus ausgestellt

Mit ihrem Entscheid für das architektonisch visionäre Projekt «überall» wollen die Stadtverantwortlichen die Bevölkerung ernst nehmen. Die 128 eingereichten Projekte haben sie akribisch geprüft. Das Resultat der Entscheidungsfindung legen sie nachvollziehbar vor.

In der Kornschütte können nun alle Interessierten nicht nur das Siegerprojekt besichtigen, sondern auch die besten elf Gegenprojekte sichten. Erst in der Gegenüberstellung treten die Vorteile des Siegerprojekts hervor (zentralplus berichtete). Dass Stadtpräsident Beat Züsli als Schirmherr zum Neuen Luzerner Theater ausdrücklich zum Besuch der Ausstellung einlädt, liegt auf der Hand.

Ob das Siegerprojekt die Unterstützung der Mehrheit der Stimmbevölkerung erhält, ist längst nicht in trockenen Tüchern. Doch die Vorarbeit ist mit der erforderlichen Gründlichkeit gemacht. Der Jury-Entscheid zeugt auf jeden Fall von Courage. Jetzt liegt der Ball bei der Bevölkerung. Jede und jeder darf mitdiskutieren.

Verwendete Quellen
  • Pressekonferenz Projekt für ein Neues Theater Luzern
  • Gespräch mit Beat Züsli
  • Interview NZZ mit Pius Knüsel vom 14.12.
  • Telefonat mit Pius Knüsel

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40 Kommentare
  • Profilfoto von Hegard
    Hegard, 21.12.2022, 21:57 Uhr

    Was für eine Logik wenn es nur 300 Zuschauer hat anstatt 480 braucht es eine Kleinere Halle, dann kann man das in der grossen Halle nicht vorführen, ich habe schon Restaurants gesehen, die eine Trennwand für kleinere oder grössere Anlässe den Raum einteilen

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    Rudolf Borter, 18.12.2022, 06:40 Uhr

    Die Projekte auf Rang 1 und 2 sind gute schlichte Vorschläge. Wichtig ist der Anbau der Front an die Kirche und die architektonische Einbindung der Brücke. Dieser direkte
    Eingang ins Theater und die Öffnung zur Altstadt sind weltweit einzigartig. – Der Bauplatz ist bereits beschlossen worden, und über die Architektur muss das leitende Fachgremium entscheiden; die Stimmberechtigten sind nicht für alles und jedes zuständig.

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 18.12.2022, 09:09 Uhr

      „Weltweit einzigartig“! 🤭 Reisen bildet.

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      Adwandaene, 19.12.2022, 00:25 Uhr

      …ich dachte, die Stimmberechtigten sind zuständig: für «alles» oder «nichts».

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      Hegard, 21.12.2022, 22:04 Uhr

      Anscheinend war mein Kindergarten weltweit einzigartig. Denn ich habe schöner Projekte mit Bauklötzen gebaut

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    Romero, 17.12.2022, 19:26 Uhr

    Der Steuerzahler wird nicht bereit sein diesen Protzbau zu finanzieren den schlussendlich nur für die oberen 10% bestimmt resp erschwinglich ist

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      Adwandaene, 18.12.2022, 23:46 Uhr

      Diese Meinung ist überholt und wurde schon immer gerne angewandt von Leuten, die gar nicht ins Theater gehen wollen (müssen sie ja auch nicht) – denn dann würden sie feststellen, dass sich das jeder leisten kann, wie ins Kino zu gehen – muss ja nicht in der Première in der ersten Platzkategorie sein.

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    Trudy, 17.12.2022, 13:11 Uhr

    Wie kommt man auf solche Ideen.

    Ein Nicht- Architekt hat vermutlich bessere Ideen.

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    Hans, 17.12.2022, 10:02 Uhr

    Das 5 plazierte Kubiku hätte auf Anhieb die Bürger begeistern können.

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  • Profilfoto von Hugo Ackermann
    Hugo Ackermann, 16.12.2022, 19:58 Uhr

    Nach Carparkierungsanlage und DBL
    (zentralplus 1/8/22) ist mit dem Neuen Theater eine weitere städtebaulich und stadtfunktionell verfehlte Standortwahl getroffen worden. 1976 hat der städtische Baudirektor die Stadtbevolkerung bezüglich eines Städtebaulichen Leitbild zur Stellungnahme aufgefordert.Seither bestimmen Zeitgeist, Mainstream, Instinktappelle, rechtsstaatliche Fragwürdigkeiten, Opportunismus der städtischen politischen Klasse und die durchschnittlich um die 70 % Wahl-und Stimmabstinenz die Richtung der städtischen Politik.
    Seit mehr als 40 JJahren gibt es nicht mehr bahnbetriebsnotwendige Teile des Bahnhofareal(total mehrere hunderttausend qm).Den politischen Willen und eine gekonnte Verhandlungsführung vorausgesetzt ,wären diese Flächen für Bedürfnisse der Stadt frei zu bekommen.Carparkierungsanlage,Neues Theater(als Teil eines Bildungs-und Kulturcluster),ev.Gerichtsmeile,Startups, Frei-und Grünflächen gehören dazu.Vielleicht bringt die von SBB/BAV angekündigte Konsolidierungsphase DBL Klärungen auch auf Stadtgebiet.

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  • Profilfoto von Barbara
    Barbara, 16.12.2022, 18:14 Uhr

    Das Siegerprojekt überrascht positiv; Rücksicht auf die Umgebung, verdecken der hässlichen Buobenmatt und das mit einem einigermassen wagemutigen Wurf.

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    • Profilfoto von Adwandaene
      Adwandaene, 19.12.2022, 00:37 Uhr

      Das Hässliche mit dem Noch-Hässlicheren verdecken…?
      Die Buobenmatt-Häuser sind Miet- und Geschäftshäuser im Stil der 80-er Jahre, als man eine etwas klotzige Variante des Historismu schick fand…es muss nicht alles ein architektonisch Juwel sein. Das ist nirgendwo so.
      Aber was da vorgeschlagen wird…vielleicht irgendwo anders (die Idee mit ineinandergeschachtelten, blinden Hauskuben habe ich mal in einer Dokureihe auf ARTE gesehn, wo es um Architektur ging, da waren es aber mehr, länger und dunkler, in der freien Landschaft…müsste ich recherchieren) – aber dort, im Herzen Luzerns diese Klotzigkeit, und so hell und alles an sich reissend…? Ich bin eigentlich nicht sonderlich beunruhigt, dass das kommen könnte, da die Proteststimmen ungewöhnlich stark und wahrscheinlich die Spitze vom Eisberg sind.

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  • Profilfoto von Hans Kratzer
    Hans Kratzer, 16.12.2022, 18:01 Uhr

    Es gibt immer so genannte Experten, die es fertig bringen ihre Umgebung noch hässlicher zu machen und werden dazu noch prämiert!!!

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    • Profilfoto von Adwandaene
      Adwandaene, 19.12.2022, 10:26 Uhr

      Die wahre Prämierung für einen Architekten ist der realisierte Bau – und die steht noch aus.

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  • Profilfoto von Beat Murer
    Beat Murer, 16.12.2022, 17:03 Uhr

    Ist das die neue Schiffswerft oder ein neues Lagerhaus an der Reuss? 😏

    Erinnert auch an Häuserfronten am Wasser in skandinavischen Städten, wo sich diese Architektur bestens einfügen würde.

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    Bea, 16.12.2022, 14:41 Uhr

    Dieses Projekt wird keine Chance vor dem Stimmvolk haben

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    Victoria, 16.12.2022, 12:24 Uhr

    Man kann doch nicht jeden m2 zubetonieren

    Wie wäre es mit Südpol, Emmenbrücke oder sogar in Sursee als Standort
    Es sind gemäss Bericht eh mehrheitlich auswärtige Besucher
    Das bestehende Theater mit wenig Geld für die Öffentlichkeit überarbeiten

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    • Profilfoto von B Suter
      B Suter, 16.12.2022, 13:45 Uhr

      30% sind also die Mehrheit in Ihrer Rechnung?

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  • Profilfoto von Albert Hofstetter
    Albert Hofstetter, 16.12.2022, 12:04 Uhr

    Ist das das neue Provisorium?

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  • Profilfoto von Theodor
    Theodor, 16.12.2022, 10:48 Uhr

    Die gute Jury inkl die Architekten sollten sich einmal auf diesem Vorplatz auf einem Bänkli treffen , mit Blick auf die Reuss und die gegenüberliegende Häuserpromenade. Tags wie auch abends, wenn es beleuchtet ist.
    Bei diesem einmaligen Blick würden Sie Ihr Siegerprojekt per sofort verwerfen und den Platz als unverbaubar erklären

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    • Profilfoto von B Suter
      B Suter, 16.12.2022, 13:47 Uhr

      Das rosa Haus hinter dem Theater ist jetzt nicht so eine Perle, dass nichts devor gebaut werden dürfte. Der Platz ist historisch eh bebaut.

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    • Profilfoto von Adwandaene
      Adwandaene, 19.12.2022, 00:11 Uhr

      Ich stimme dir zu, aber wo sind dort Bänkli…?
      Aber von «Unter der Egg» rüberzuschauen, könnte zum gleichen Ergebnis führen.
      Nein – die Ablehnung ist stark…und das Argument «Leute, das müsst ihr den Experten überlassen, wie das aussieht» ist in der Schweiz halt nicht so stark verwurzelt, weil sich Realisierung oder Nicht-Realisierung letztlich an der Urne entscheidet.

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  • Profilfoto von Ruth Ehrenbold
    Ruth Ehrenbold, 16.12.2022, 10:18 Uhr

    Mitentscheidend für den Besucherschwund dürften die hohen Preise sein.
    Beispiel: Schneekönigin, Mittagsvorstellung Sonntag:
    2 Erwachsene, 3 Kinder = 200.-
    Wie viele Familien können sich das leisten?
    Grössere Theatersäle werden die Preise kaum senken, im Gegenteil.

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    • Profilfoto von Hafen Hansi
      Hafen Hansi, 16.12.2022, 13:33 Uhr

      Die hohen Preise sind Kalkül und sehr wohl gewollt:
      Damit hält man zielsicher den Pöbel fern.
      Brot und Spiele bietet die Politik dem Fussvolk gerne und generös zB. auf der Allmend oder in der Zimmeregg-Badi an.

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      • Profilfoto von Peter Bitterli
        Peter Bitterli, 16.12.2022, 14:03 Uhr

        Hansi, Sie sprechen sehr wahre Worte sehr gelassen aus, auch wenn Sie das nicht merken und eigentlich polemisieren wollen. Genau so ist es, alle sind es zufrieden, und darum ist es genau so gut.

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  • Profilfoto von Peter Bitterli
    Peter Bitterli, 16.12.2022, 10:00 Uhr

    Alle spontanen, zweifelsohne noch unrepäsentativen Umfragen zeigen trotzdem sehr klar, dass das Projekt nicht die geringste Chance haben dürfte. Daran weiterzuarbeiten ist gleichbedeutend mit Geldverschwendung.
    Vielleicht sollte der Stadtrat die Variante „Pop-Up-Theater“ ins Auge fassen, also einfach den Boden und ein Holzpodest zur Verfügung stellen, wobei man zwecks Nachhaltigkeit den „Pavillon“ recyclen könnte, und dann den Kunsti-Absolventinnen Raum geben für die Montessori-Kindergartenorgie mit Blumenrabattli, Begegnungsharassli, Plastikbändern, Holzklötzli und Halmafeldli, von der der Stadtrat annimmt, dass sie bei der Bevölkerung auf Freude und Zustimmung stösst.

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    • Profilfoto von Adwandaene
      Adwandaene, 19.12.2022, 00:23 Uhr

      <<Alle spontanen, zweifelsohne noch unrepäsentativen Umfragen zeigen trotzdem sehr klar, dass das Projekt nicht die geringste Chance haben dürfte. Daran weiterzuarbeiten ist gleichbedeutend mit Geldverschwendung.<<…

      Das ist auch mein Gedanke…bin gespannt, ob er noch an Kraft gewinnen wird und es fragwürdig erscheinen lässt, stur Kurs zu halten und bis zum bitteren (erwartbaren) Aus an der Urne, alles Geplante für das Projekt zu tun. Oder wird noch daran herumgeflickt werden, um es ertäglicher zu machen…? Vom Zuschauerraum spricht gar keiner…mir kommt die Skizze vor, als ob die Zeit nicht mehr gereicht hätte.

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  • Profilfoto von Nori
    Nori, 16.12.2022, 08:34 Uhr

    Dieser Platz kann und darf keineswegs verbaut werden.
    Ein kleiner Park für die Bevölkerung an dieser Stelle ergibt eine 100% Auslastung des Platzes und nicht eine 70% Auslastung für einen 120 Millionen Bau vorwiegend für auswärtige Besucher

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  • Profilfoto von BL
    BL, 16.12.2022, 07:29 Uhr

    Guter Städtebau erträgt keine formale Fasnacht und schon gar nicht zeitgeistige Anbiederung. Politisches Kalkül hin oder her. Die Jury hat es verpasst ein charismatisches Projekt zu küren, dass den dringend nötigen kollektiven Willen für ein neues Theater entflammt hätte. Die Entschuldigung, dass man kein zweites KKL wollte, ist eine billige und hilflose Ausrede. Kreis- statt Weltklasse an einem der schönsten Plätze der Welt. Schade.

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    • Profilfoto von Adwandaene
      Adwandaene, 18.12.2022, 23:53 Uhr

      Stimmt – es hat keine wirkliche Klasse. Wo sind die internationalen Büros in diesem internationalen Wettbewerb? Alles aus der Region. Ein Entwurf, der ein Wurf ist…überzeugt auf Anhieb. Das Basler Theater ist einer – der Schwung diese Daches! Oder die Elbphilharmonie – oder das KKL…natürlich alles an seinem Platze – dass es dort funktioniert ist eines der wichtigsten Kriterien. Das hat etwas mit Kunst zu tun!

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  • Profilfoto von Urban
    Urban, 15.12.2022, 21:46 Uhr

    Ich hoffe dieser Verschandelung kann demokratisch noch der Riegel geschoben werden! Ein Laie stellt ohne Studium fest, dass das Gebäude zu nahe bei der Kirche steht. Traurig, in welcher Blase Politiker/innen inzwischen leben……

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    • Profilfoto von Adwandaene
      Adwandaene, 19.12.2022, 10:19 Uhr

      Ich könnte eigentlich jedem antworten, da einer Meinung – die postitiven Meinungen kann man mit der Lupe suchen…
      Ich finde, von vorne betrachtet als Entwurf…nicht nur schlimm, erstmal schwierig, eine «Provokation», aber vielleicht…jedoch, wenn man weiter zurücktritt und die Reusspromenade als ganze betrachtet…will man das nicht haben, es ist einfach zu schlimm als Ganzes – irgendwie brutal störend!
      Noch schlimmer finde ich fast die Blickrichtung entlang der Kappellbrücke – diese «Schwebenden Häuschen» haben etwas unheimlich Schweres. Auch dieses Vorspringende des einen – diese Kuben scheinen das alte Theater gleichsam zu zerdrücken…will man das? Von Harmonie mit der Jesuitenkirche gar nicht zu reden. Ein Kontrapunkt ist nicht immer schlecht…aber mir fehlt an diesem Entwurf das Gefühl für Luzern.
      Es schönreden wollen – schaut doch, wie gekonnt es die Umrisse des Pilatus nachahmt….:-))))) ist das in Luzern nicht ein bisschen Eulen nach Athen tragen? Mich lassen diese überwuchtigen Quader eher an einen Bergsturz denken.

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  • Profilfoto von Helen K.
    Helen K., 15.12.2022, 21:44 Uhr

    Der Bericht trifft ins Schwarze: dem veränderten Zuschauerbedürfnis ist Rechnung zu tragen. Dass Herr Züsli dies anerkennt , scheint im Siegerprojekt gewährleistet zu sein. Persönlich hätte ich mir diese Neuausrichtung im Südpol gewünscht , gerade wegen der Synergien. Das alte Haus wäre dann anderweitig nutzbar. Jetzt sind die Würfel gefallen.

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    • Profilfoto von Adwandaene
      Adwandaene, 19.12.2022, 13:14 Uhr

      Die Würfel sind noch lange nicht gefallen – sowenig wie damals bei der Vorstellung der Salle modulable – die mehr Sinn gemacht hätte, zumal in direkter Nachbarschaft des KKL. Aber man hatte den Mut (noch) nicht und konnte sich ein Theater an einem anderen Platz nicht vorstellen.
      Es ist nicht toll, dem Volk den Entwurf für ein neues Theater verkaufen zu müssen wie Sauerbier…Theater muss begeistern, auch ein neues Gebäude (ein Jahrhundertprojekt!) – vielleicht eine Hassliebe, Zielscheibe für Spott, wie Basel am Anfang («Das g’seht von allne Site uss wie vo hende!») – aber das hier ist freudlose Ablehnung und Verdruss – Angst sogar.
      Wer das ignoriert, macht einen Fehler! Man sollte jetzt schon eine Vorabstimmung machen…und sich evtl. nochmal neu orientieren. Vielleicht auch wirklich international renommierte Leute fragen, wie Herzog und De Meuron oder nochmal Jean Nouvel oder Calatrava, oder…Luzern hätte es verdient!

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  • Profilfoto von Philip K. Dünn
    Philip K. Dünn, 15.12.2022, 21:37 Uhr

    Solange der billige Jakob aka Steuerzahler brav die Zeche bezahlt, ist dem Stadtrat jedes Defizit – besonders natürlich in der hohen Kultur, welches im Gegenzug dann wieder ungefragt den billigen Jakob indoktriniert – lieb und teuer!
    Ich sehe schon die Headline vor dem inneren Auge: Das Theater mit dem Theater.
    Für die Kasper vom Stadthaus wird das noch ein ganz ungemütlicher Eiertanz.

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  • Profilfoto von Hans
    Hans, 15.12.2022, 20:16 Uhr

    Kommt mir der Sale Modulable in den Sinn
    Für eine kleine Elite muss die Bevölkerung wiederum einen schönen Platz hergeben. Ob das defizitäre Theater doppelt so gross werden muss , kann man sich ernsthaft überlegen.

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    • Profilfoto von Adwandaene
      Adwandaene, 19.12.2022, 00:05 Uhr

      Nein – ins Theater zu gehen oder nicht zu gehen, hat nichts mit «kleine Elite» zu tun. Vielmehr mit Interesse und vielleicht Liebe dazu. Einfach mal was anschauen gehen. Klar – es gibt Platzkategorieren. Es kosten nicht wie im Kino alle Plätez dasselbe. Aber die günstigsten kosten nicht wesenglich mehr als ein Kinoeintritt, vielleicht sogar auch mal weniger, da es zwischen den Vorstellungen auch unterschiedliche Preisstufen gibt.

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  • Profilfoto von Trix
    Trix, 15.12.2022, 20:12 Uhr

    Wie kommt der Fußgänger von der Buobenmatt zur Reuss?

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    • Profilfoto von Peter Bitterli
      Peter Bitterli, 16.12.2022, 14:44 Uhr

      Auf irgendeinem Weg, am besten zu Fuss. Wenn ich aber das Projekt richtig verstanden habe, gehen Sie mit Vorteil direkt und durch das Theaterfoyer hindurch, das ja einer dieser berühmten Orte der Begegnung sein soll, von der Buobenmatt zur Reuss. Vielleicht begegnen Sie sogar jemandem.

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  • Profilfoto von Loris Fabrizio Mainardi
    Loris Fabrizio Mainardi, 15.12.2022, 20:01 Uhr

    Entscheidend ist für den Denkmalschutz, ob das Projekt den Lichteinfall in die Jesuitenkirche beeinträchtigt: https://www.zentralplus.ch/blog/architektur-blog/vom-kreuz-mit-dem-theater-oder-vom-theater-um-das-kreuz/

    Die diesbezügliche Kritik von Alt Denkmalpfleger André Meyer ist ernst zu nehmen und wird im Baubewilligungsverfahren zu würdigen sein; ansonsten droht ein kultur- und finanzpolitisches Debakel: https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit/luzerner-theater-wird-doch-nicht-abgerissen?partId=12302683

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