Seepegel sinkt weiter

Hochwasser in Luzern: Das Schlimmste scheint überstanden

Die Vorkehrungen sind getroffen, die Gefahr einer Überschwemmung scheint aber vorerst gebannt. (Bild: ios)

In der Nacht auf Samstag hat der Pegel des Vierwaldstättersees mit 434,94 Metern über Meer seinen Höchststand erreicht. Gegen Morgen ist er leicht gesunken. Die Gefahr, dass der Schwanenplatz überschwemmt wird, ist deshalb vorerst gebannt.

Die gute Nachricht: Die Niederschläge rund um den Vierwaldstättersee haben in den letzten 24 Stunden abgenommen. In der Nacht von Freitag auf Samstag regnete es nur noch vereinzelt. So erreichte der Pegel des Vierwaldstättersees zwischen 22 und 24 Uhr mit 434,94 Metern über Meer zwar seinen Höchststand, danach ging er leicht zurück. Am Samstagnachmittag stand der Pegel noch bei 434,91 Metern über Meer.

Damit ist die Gefahr, dass der Schwanenplatz überschwemmt wird und die Seebrücke und der Schweizerhofquai für den Verkehr gesperrt werden müssen, vorerst gebannt. Da weitere Regenschauer zu erwarten sind, wird die Situation von den Einsatzkräften aber nach wie vor überwacht, wie die Stadt mitteilt.

Auswirkung auf Brückenstatik befürchtet

Zudem bleiben die Kapellbrücke, der Rathaussteg, die Reuss- und die Spreuerbrücke aus Sicherheitsgründen gesperrt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Wassermassen der Reuss Auswirkungen auf die Statik der Brücken haben. Sie werden erst wieder geöffnet, wenn der Pegel deutlich gesunken ist. Zum jetzigen Zeitpunkt ist dies frühestens am Montagmorgen der Fall.

«Wir gehen aber davon aus, dass es recht lange dauern wird, bis der See wieder sowas wie einen normalen Wasserpegel haben wird.»

Beat Züsli, Stadtpräsident

«Wir sind vorsichtig optimistisch», fasst Stadtpräsident Beat Züsli die Stimmung der Behörden und Einsatzkräfte zusammen. Man erwarte nun einen langsamen Rückgang des Pegels. Das kann jedoch Tage, wenn nicht Wochen dauern. «Wir gehen davon aus, dass es recht lange dauern wird, bis der See wieder sowas wie einen normalen Wasserpegel haben wird.»

Besser vorbereitet als 2005

Wenn sich die Lage normalisiert habe, werde eine Auswertung der getroffenen Massnahmen erfolgen, sagt der Stadtpräsident. Er stehe jedoch unter dem Eindruck, dass das Zusammenspiel zwischen den Behörden und den Einsatzkräften sehr gut funktioniert habe.

«Insgesamt war Luzern weit besser vorbereitet als 2005. Das gilt sowohl für die öffentliche Hand wie auch für die Privaten», sagt Züsli. So seien nicht wenige Besitzer und Bewohnerinnen von hochwassergefährdeten Gebäuden bereits mit Schläuchen zum Auspumpen von Kellern und anderem Material zur Hochwasserbekämpfung ausgerüstet gewesen.

Auch die 2011 abgeschlossene Erneuerung des Wehrs dürfte eine Rolle gespielt haben, dass Luzern diesmal knapp an einem Hochwasser vorbeigeschrammt ist. Zwischen Rathaussteg und Spreuerbrücke wurde damals die Reusssohle abgesenkt und damit die Abflusskapazität am Reusswehr erhöht. «Wir gehen davon aus, dass das geholfen hat, werden aber auch diesen Aspekt noch vertieft analysieren», sagt Züsli.

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