Grüne kritisieren Zustände in Asylunterkunft Wikon
In der temporären Asylunterkunft Marienburg untergebrachte Ukrainerinnen erheben schwere Vorwürfe gegen die Führung. Von psychischem und finanziellem Druck ist die Rede. Die Grünen sind alarmiert.
Gemäss Bewohnerinnen der temporären Asylunterkunft Marienburg in Wikon herrschen dort unhaltbare Zustände. Dort kommen seit März gut 150 Personen unter (zentralplus berichtete). «Unter anderem würden psychischer sowie finanzieller Druck ausgeübt und Drohungen ausgesprochen von Mitarbeitenden gegenüber den Zentrumsbewohnerinnen, wenn sie nicht übersetzte Dokumente nicht unterzeichnen», wie die Grünen in einer Medienmitteilung schreiben.
So unter anderem die Sanktionsliste, die Bestrafungen wie die Kürzung oder Einstellung der Sozialhilfe, Zutrittsverbot für Gemeinschaftsräume oder eine Verweigerung der Ausgangsbewilligung vorsehen. Laut den Grünen sei der Kanton mutmasslich über die Situation informiert, aber er verweigere den Dialog.
Grüne Kantonsrat konfrontiert Regierung mit Vorwürfen
Wie die «Luzerner Zeitung» schreibt, hat die Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen auf einen Beschwerdebrief lediglich eine schriftliche Stellungnahme verfasst. In Deutsch. Darin weist die Dienststelle alle Vorwürfe von sich. Zudem bestehe kein Anspruch auf die Übersetzung wichtiger Dokumente auf Ukrainisch, da die Amtssprache des Kantons Deutsch sei.
Anders sieht es jedoch der Grüne-Kantonsrat Urban Frye: «Laut juristischen Abklärungen eines Anwaltes müssen wir davon ausgehen, dass der Kanton die Rechte der Betroffenen verletzt», schreibt er in der Mitteilung.
Mit einer Interpellation konfrontiert Frye den Kanton deshalb mit den gemachten Vorwürfen. Unter anderem, ob die Geflüchteten ihrer Rechte belehrt wurden. Oder ob der Kanton bereit sei, die gemachten Vorwürfe von einer externen Institution überprüfen zu lassen.
- Medienmitteilung Grüne Kanton Luzern
- Interpellation Urban Frye
- Artikel «Luzerner Zeitung»
- Schriftliche Stellungnahme der Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen
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Armando, 27.10.2022, 16:32 Uhr Der Kanton Luzern wieder mal mit negativen Schlagzeilen. So geht es definitiv nicht!
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