EVZ trifft auf 6. der Quali – wen wir uns wünschen

Zugs Wunschgegner für die Playoffs? Alle, nur nicht …

Lugano könnte einer der Playoff-Gegner sein. Bild: Enttäuschte EVZ-Spieler am Match gegen die Tessiner vom 5. Februar.

(Bild: Tatiana Scolari/EQ Images)

Vor der letzten Doppelrunde an diesem Wochenende steht bereits fest, dass der EVZ die Qualifikation auf dem dritten Rang beenden wird. zentralplus verrät, gegen wen die Zuger die besten Karten haben – und wem sie ausweichen sollten.

Für einmal stehen dieses Wochenende nicht die Leistungen des EVZ im Fokus der Zuger Fangemeinde, sondern das Rennen um die Plätze 5 bis 8, wobei der Sechstplatzierte gegen die Zuger antreten muss.

Auf diese Entscheidung haben die Kolinstädter selber nur beschränkten Einfluss – womöglich dennoch entscheidenden.

Zuger Fans werden deshalb ihr Augenmerk auf jene Partien richten, in denen der Playoff-Gegner der Zuger ermittelt wird. Noch können vier Teams auf dem sechsten Platz landen.

zentralplus verrät, welche Gegner eine besonders harte Nuss darstellen und welche den Zugern eher liegen würden.

Gegner 1: Genève-Servette HC (72 Punkte)

Auf dem Papier würden die Genfer dem EVZ liegen. Die Zuger konnten sämtliche vier Quali-Partien für sich entscheiden. Von den bisherigen drei Playoff-Duellen konnten sie zwei – im Viertelfinal 2005 und 2011 – gewinnen, wobei sie einzig im Halbfinale 2010 dem Team von Chris McSorley unterlegen waren. Doch Vorsicht: Die Genfer konnten die letzte Direktbegegnung für sich entscheiden – am 4. Januar eliminierten sie die Zuger im Cup-Halbfinal mit 3:2.

Zudem weist ihre Formkurve – im Gegensatz zu den Kolinstädtern – aufwärts. Von den letzten 13 Qualifikationspartien konnten sie zehn für sich entscheiden. Aufgrund ihrer Physis traditionell ein unangenehmer Gegner, wachsen die Grenats in den Playoffs regelmässig über sich hinaus.

So erreichten sie 2010 und 2012 den Final und standen zuletzt dreimal in Folge im Playoff-Halbfinal. Etwas, was dem EVZ in den letzten drei Jahren nie gelungen ist.

Gegner 2: HC Davos (72 Punkte)

Die meisten Zuger Fans würden dem HCD wohl am liebsten ausweichen. Dabei erscheinen die Bündner diese Saison verwundbarer als auch schon. Die Direktbegegnungen verliefen diese Saison mit je drei Siegen ausgeglichen, wobei das Team von Arno del Curto die letzten beiden Duelle für sich entscheiden konnte.

Auch in der bisherigen Playoff-Historie steht es 3:3, allerdings konnten die Zuger seit dem Triumph im Playoff-Final 1998 nie mehr gegen die Steinböcke reüssieren. Letztmals trafen die beiden im Viertelfinal 2015 aufeinander, als die Davoser auf dem Weg zum Titel die Zuger mit ihrem Tempo und ihrer Physis überfuhren.

Diese Saison trat das junge Team inkonstanter auf. Nach einem Zwischenspurt mit sieben Siegen aus acht Partien vor der Nationalmannschaftspause resultierten aus den letzten vier Spielen drei Niederlagen.

Gegner 3: EHC Biel (70 Punkte)

Nach einer verpatzten letzten Saison und einer Baisse nach einem zunächst erfolgreichen Saisonstart trennten sich die Bieler von ihrem langjährigen Erfolgscoach Kevin Schläpfer. Unter dem vorherigen Juniorencoach Mike McNamara fanden die Seeländer zu Stabilität zurück und etablierten sich überraschend problemlos im Mittelfeld der Liga.

Dass das Team mit dem langjährigen NHL-Goalie Jonas Hiller ein unangenehmer Widersacher ist, erfuhren die Zuger insbesondere in der neuen Tissot-Arena, in der sie das Eis beide Male als Verlierer verlassen mussten. Immerhin gewannen sie das bisher einzige Heimspiel – allerdings datiert dies noch aus der Ära Schläpfer.

Die bisherige Playoff-Historie ist wenig aufschlussreich. Die erste Serie ging vor Urzeiten 1990 an die Bieler, während sich die Zuger 2012 durchsetzen konnten.

Gegner 4: HC Lugano (68 Punkte)

Auch der HC Lugano kann noch auf den sechsten Platz klettern. Wie im Jahr zuvor haben die Tessiner eine turbulente Qualifikation inklusive Trainerwechsel durchlebt. Konnte der langjährige EVZ-Coach Doug Shedden letzten Winter das Potenzial des Starensembles als erster Coach seit seinem Nachfolger beim EVZ Harold Kreis 2006 ausschöpfen und das Team nicht nur zum Gewinn der ersten Playoff-Serie – gegen seinen ehemaligen Klub und ebendiesen Kreis – seit dem Meistertitel 2006, sondern auch gleich zum Finaleinzug führen, so wurde er diesen Januar selbst Opfer der katastrophalen Defensivleistungen.

Seit dem Trainerwechsel zu Greg Ireland konnten sich die Bianconeri stabilisieren und holten in acht Partien 15 Punkte, unter anderem drei gegen den EVZ am 5. Februar. Dies war der zweite Sieg der Luganesi, die restlichen vier Duelle gingen an die Kolinstädter.

Anders sieht die Playoff-Bilanz aus. Von den bisherigen vier Serien verloren die Zuger drei, darunter die Blamage vom letzten Jahr, als die Zuger nach vier Spielen sang- und klanglos die Segel streichen mussten. Eine Neuauflage dieser Affiche wäre also nicht nur speziell, weil mit Chiesa, Bertaggia, Brunner und Bürgler zahlreiche ehemalige Zuger bei den Tessinern spielen, sondern auch, weil der EVZ noch eine Rechnung offen hat.

Sucht EVZ seinen Gegner selbst aus?

Zweifellos hätte aus Zuger Sicht jede Paarung seinen Reiz. Die direkte Bilanz gegen Genf sieht am vielversprechendsten aus, Biel würde aufgrund des etwas schmalen Kaders und den wenigen Stars wohl von vielen als Wunschgegner bezeichnet, gegen Lugano könnte die Schmach vom letzten Jahr ausgewetzt werden und Siege gegen Davos werden von Zuger Fans immer überschwänglich gefeiert.

Egal, wie der Gegner heisst: Die Fans können sich auf umkämpfte und schwierige Serie gefasst machen. Und sowieso: Wenn der EVZ weiterkommt, hat er alles richtig gemacht. Wenn er ausscheidet, wird vor allem die Formkrise am Ende der Qualifikation, die den Zugern eine Platzierung unter den ersten zwei gekostet hat, zum Politikum.

Unter Umständen kann sich der EVZ den Gegner sogar selbst aussuchen. Dann nämlich, wenn Biel am Samstag noch Chancen auf den sechsten Platz hat, können die Zuger im Direktduell das Schicksal der Seeländer und womöglich der anderen Teams entscheiden.

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