Unglaublich. Der FCL gewinnt locker auch gegen den FC St. Gallen. Nun ist ihm die Teilnahme am Europa-League-Abenteuer nicht mehr zu nehmen. Die Freude ist riesig.
Da wird doch der Hund in der Pfanne verrückt! Der FC Luzern hat sich definitiv zur Wundertüte der Saison gemausert. Neben dem FC Zürich… Nach dem desaströsen Rückrundenstart Anfang Jahr samt heftigen vereinsinternen Querelen startet die Equipe um Trainer Markus Babbel kurz vor Schluss noch mal so richtig durch. 3:0-Sieg gegen GC, 4:0-Sieg gegen den FC Basel, 4:1-Sieg gegen St. Gallen – so lautet die Bilanz allein der letzten drei Spiele. Aus den letzten zwölf Partien holten die Leuchten 27 Punkte. Die Belohnung: Platz 3 plus die Sicherheit, in der Europa-League-Qualifikation dabei zu sein. Denn nach dem furiosen Sieg diesen Sonntag gegen die Ostschweizer können die Luzerner höchstens noch auf Platz 4 zurückfallen – was für die Europa-League-Teilnahme genügt. Mit einem Unentschieden gegen Sion am Mittwoch kann sich der FCL den dritten Schlussrang sichern. Wär hätte das Anfang Jahr gedacht!
Fulminanter Auftritt
In St. Gallen machten die Luzerner von Anfang an klar, dass sie nicht auch das vierte Duell gegen die so unbequemen wie ungeliebten Ostschweizer mit 0:1 verlieren wollten. Schon früh demonstrierte Marco Schneuwly mit einem Pfostenschuss seinen unstillbaren Torhunger. Danach köpfelte in der 5. Minute mal wieder Tomislav Puljic einen rein. In der 49. Minute lancierte Schneuwly Michi Frey, der den St. Galler Goalie im Nachschuss bezwingen konnte. Aber weil Schneuwly die Treffer noch lieber selber erzielt, als bloss die Pässe dafür zu geben, ballerte er in der 56. Minute nach einem kurzen Gestocher das Leder ins Gehäuse. Es war bereits das 15. Tor des treffsichersten FCL-Spielers dieser Saison.
Von den bereits ununterbrochen seelig singenden, aufgepeitschten Fans im Gästesektor angefeuert, verdauten die Luzerner auch das sehenswerte Anschlusstor der St. Galler in der 65. Minute von Salli (nicht zu verwechseln mit Sally Sarr). Als dann in der 70. Minute auch noch der so leidenschaftlich kämpfende wie jubelnde Jakob Jantscher von der Strafraumgrenze mit einem Distanzschuss ein Tor der Marke «Supergeil!» erzielte, standen der Sieg und damit die Teilnahme am Abenteuer Europa definitiv fest.
Die Begeisterung übers Tor Nr. 6 des bärtigen Österreichers war auch auf Twitter nachzulesen:
71′ | 1:4 > Waaaas für eine Kiste – waaaaas für ein Hammer unter die Latte! Jakob Jantscher stellt den alten Vorsprung wieder her!#FCSGFCL
— FC Luzern (@FCL_1901) 22. Mai 2016
Oder auf Facebook, wo der FCL nach dem Match ruckzuck freudig vermeldete: «Der Schnellzug FCL mit Endstation Europa rollt eindrücklich weiter!»
Frey schwärmt vom FCL
Nach dem Spiel herrschte beim FCL natürlich die pure Glückseeligkeit. In Worte gefasst, tönt das etwa so: «Ich kann mir sehr gut vorstellen, beim FC Luzern zu bleiben. Er ist einfach ein toller Club!», sagte Michi Frey. Bekanntlich kann es sich der FCL noch viel, viel besser vorstellen, die talentierte Kämpfernatur in Luzern zu halten.
Speziell Markus Babbel muss nach der heftigen Kritik, die Anfang Jahr auf ihn und Präsident Ruedi Stäger niederhagelte, nach dem Sieg gegen St. Gallen ein Stein vom Herzen gefallen sein. So hörte er sich zumindest an: «Wir haben heute den inneren Schweinehund überwunden und konsequent nach vorne gespielt. Wir haben beim FCL immer zusammengehalten, vom Präsi bis zur Materialwartin. Ich freue mich enorm, das heute zu erleben. Innerhalb des Clubs spürte ich immer das volle Vertrauen. Wir haben nie aufgegeben und alles Schwierige aus dem Weg geräumt. Dass wir jetzt auf Platz 3 sind, ist einfach sensationell.»
Und im Hinblick auf das letzte Spiel dieser Saison vom Mittwoch versprach der Deutsche:
Babbel: Wir sind überglücklich über die @EuropaLeague-Quali und werden im letzten Spiel gegen @FCSion nochmals alles raushauen.#FCSGFCL
— FC Luzern (@FCL_1901) 22. Mai 2016
Ab ins Ausland!
Kann sich der FCL am Schluss auf Platz 3 behaupten, müsste er erst in der 3. Qualifikationsrunde zur Europa-League ran. Diese findet am – dick in der Agenda anstreichen, liebe FCL-Fans – 28. Juli und 4. August statt.
Sollte der FCL von GC noch auf den vierten Platz verdrängt werden, muss er zur 2. Qualifikationsrunde am 14. und 21. Juli antreten. Um aber richtig Kohle machen zu können mit dem Europa-Abenteuer, der Gruppenphase, die 2,5 Millionen Franken einbringt – müssten die Luzerner dann auch am 18. und 25. August als Sieger vom Feld. Auch wenn die letzten Abstecher ins Ausland allesamt enttäuschend endeten – die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.
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