Manora Restaurant

Die Altstadt ist tot? Ein Disneyland? Uhrenparadies? Nicht ganz. Mitten in der Ladenmiethölle an der Weggisgasse gibt es einen Ort, wo Touristen und Einheimische zugleich einkehren. Im obersten Stock ihres Warenhauses an der Shoppingmeile betreibt Manor seit vielen Jahren ein Selbstbedienungsrestaurant. Meine Bekannten sind sich einig: es ist das Beste seiner Kategorie.

Aus dem Lift vor den Grill

Wer mit dem Lift im 5. Stock ankommt, steht mitten in der Warenauslage des Manora Restaurant. Man schnappt sich ein Holztablett und steht schon direkt am Grill. «Dann soll es so sein», denke ich mir und bestelle ein Rindsfarmersteak (15.80 Franken, Schweizer Fleisch), das sogleich vor meinen Augen gebraten wird.

Ganz nach alter Schule wird mit viel Öl gearbeitet. Trotzdem: Es schmeckt, das Tier nicht umsonst gestorben. Etwas mehr Öl beziehungsweise weniger Essig hätten wir uns hingegen bei der Salatsauce gewünscht.

Bei den Beilagen (3.50 Franken um den Fleischteller aufzufüllen) gilt es, die richtige Auswahl zu finden, was nicht schwer ist: Die fast nackten und verkochten Tomaten-Penne lassen wir weg. Linsengericht und Randenrandenratatouille sind gut gewürzt und befriedigen den hungrigen Gast ebenso. Fenchel, Ofenkartoffeln und Broccoli kann man ohnehin kaum verhunzen.

Als Highlight entpuppt sich das Dessert. Vor den Augen der Gäste produzieren hauseigene Patisseure ein vielseitiges Süssigkeiten-Buffet. Der Bienenstich für drei Franken schmeckte sehr gut.

Alles in Allem eine gute Option für ein günstiges Zmittag. Mit Frühstücks- und Salatbuffet, Pasta, Fleisch- Fisch- und Gemüseoption mit Beilagen gibt es hier für die meisten etwas – und zwar besser als bei der Konkurrenz vom Coop Restaurant, das oft auf Fertigprodukte setzt. Hier ist alles frisch. Wer höhere Ansprüche stellt oder es ausgefallen mag, ist allerdings am falschen Ort.

Preis und Leistung
Im grossen Ganzen sind die Preise sehr moderat – nur wer auf Fleisch besteht, zahlt etwas mehr. Der Salatteller vom Buffet (mittelgross) kostete 9.50. Auch die Getränke sind preismässig auf Kantinenniveau, Hahnenwasser steht gratis bereit. Wie überall gilt: «You get what you pay for.»
**** von *****

Service
Keine Wertung. Hier bedient man sich selbst.

Ambiente
Im Winter kann man froh sein, wenn man im lauten Saal noch einen Platz findet. Die Aussicht auf der Dachterrasse ist fabelhaft.
**(**) von *****

Online-Faktor
Keine eigene Website. Als ich nicht verraten will, wo ich mich gerade befinde, stürzt der Filial-Finder auf der Manor-Website ab.
* von *****

Autor: Linus Ruegge, 29.6.2016