Luzerner im Alterstest

Lassen hohe Ämter Politiker alt aussehen?

Geht es nach der Microsoft-Anwendung How-old.net, feierte David Roth am Dienstag seinen 37. Geburtstag. (Bild: cha)

Mittels einer Anwendung kann das Alter einer Person ermittelt werden. Nötig dazu ist einzig ein Foto. zentral+ hat das Microsoft-Testprojekt How-old.net mit Hilfe der Luzerner Politprominenz ausprobiert. So viel vorweg: Das Resultat schmeichelt längst nicht allen.

Das Alter und das Geschlecht von Personen auf Fotos lässt sich neuerdings im Internet auf How-old.net in Sekundenschnelle ermitteln. Stimmt das wirklich? zentral+ wagt die Probe aufs Exempel − anhand der Luzerner Politprominenz.

David Roth (30)

Am Dienstag feierte der SP-Kantonsrat seinen 30. Geburtstag und liess es sich nicht nehmen, zentral+ zum Interview zu treffen. Selbstverständlich wurden dabei auch Fotos gemacht. Ideal also, um zu testen, ob die Anwendung tatsächlich etwas taugt.

Zugegeben: Ein kleines Lächeln im Gesicht hätte vielleicht ein paar Jahre rausgeholt. Roth wird auf 37 Jahre geschätzt. Aber immerhin: mit sieben Jahren Differenz liegt die Anwendung nur knapp daneben. Andere Kandidaten kommen da teilweise weniger gut weg, wie unser Test im weiteren zeigt.

Anian Liebrand (25)

Im Juli feiert Anian Liebrand (JSVP) seinen 26. Geburtstag. Geht es nach Microsoft, ist er auf diesem Foto jedoch erst 22 Jahre alt und somit fast noch grün hinter den Ohren. Der sehr jung aussehende Politiker dürfte an der Tankstelle regelmässig nach dem Ausweis gefragt werden.

Liebrand von der JSVP wirkt anscheinend jünger.

Liebrand von der JSVP wirkt anscheinend jünger.

 Die Mitglieder des Luzerner Stadtrates

Im Allgemeinen jung geblieben ist unser Stadtrat − zumindest, wenn es nach How-old.net geht. Wurden da etwa Photoshop-Tricks angewandt? Unser Stapi Stefan Roth (54) wurde ganze 14 Jahre jünger geschätzt. Es scheint also, dass ihn sein Amt nicht vorzeitig altern liess. Anders jedoch bei Adrian Borgula. Der 55-jährige Umweltdirektor der Stadt Luzern wird ganze neun Jahre älter gemacht. Nicht gerade schmeichelhaft für den Politiker.

Ebenfalls wenig höflich ist das ermittelte Alter von Manuela Jost −  obwohl sich die 52-jährige Grünliberale in natura gut gehalten hat. Zudem hält sie sich mit Yoga fit. Dennoch wird sie von Microsoft für 58 eingeschätzt. Definitiv zu unrecht, findet unsere Redaktion.
Freuen hingegen kann sich Ursula Stämmer (56). Ihr geschätztes Alter lautet 47 − also neun Jahre jünger. Auch Stadtschreiber Toni Göpfert (56) kann sich nicht beklagen. Mit 49 Jahren liegt er sieben Lenze unter seinem tatsächlichen Alter. Martin Merki wird für 47 gehalten, ist aber in Wirklichkeit 52.

Die meisten Mitglieder des Stadtrates werden jünger eingeschätzt, als sie es tatsächlich sind.

Die meisten Mitglieder des Stadtrates werden jünger eingeschätzt, als sie es tatsächlich sind.

Der Regierungsrat des Kantons Luzern

Zu guter Letzt muss auch noch der Regierungsrat des Kantons Luzern daran glauben − und zwar das offizielle Gruppenfoto von 2014. Aber auch der neu gewählte Paul Winiker (59) bleibt nicht von unserem Test verschont. Er erscheint auf seinem Wahlflyer drei Jahre jünger. Seine neuen Ratskollegen dürften darauf mit gemischten Gefühlen reagieren. Denn: Für sie sieht es nicht sonderlich gut aus.

Im Gegensatz zum Stadtrat kommen unsere Regierungsräte schlecht weg − insbesondere die abtretende Yvonne Schärli (63). Als 76-Jährige müsste sie eigentlich längst zurückgetreten sein. Aber auch die meisten anderen Mitglieder werden älter einschätzt, als sie tatsächlich sind. Ob dies mit den hohen Anforderungen und den Herausforderungen ihrer Ämter zusammenhängt? Wir entziehen uns eines Urteils.

Im Gegensatz zum Stadtrat werden die meisten Regierungsräte von How-old.net älter eingeschätzt.

Im Gegensatz zum Stadtrat werden die meisten Regierungsräte von How-old.net älter eingeschätzt.

Von links: Staatsschreiber Lukas Resch (43), Marcel Schwerzmann (50), Reto Wyss (50), Robert Küng (59), Yvonne Schärli (63) und Guido Graf (57).

Jüngst wurde immer wieder kritisiert, dass das vom kostenlosen Microsoft-Dienst geschätzte Alter vielfach falsch ist. Das Fazit unserers Test erstaunt somit kaum: knapp daneben ist auch vorbei!

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