Ständeratswahlen 2015

Wer soll ins Rennen gehen?

Das «Stöckli»: Der Ständerat als Vertretung der Kantone in Bundesbern. (Bild: parlament.ch)

Der langjährige Zuger Ständerat Peter Bieri verzichtet 2015 auf eine weitere Kandidatur. Als Nachfolgekandidat der CVP wird bereits Peter Hegglin gehandelt. Was sagen die anderen Zuger Parteien dazu, was sind ihre Strategien?

Nachdem Peter Bieri bekannt gegeben hat, im nächsten Jahr nicht mehr für die Ständeratswahl anzutreten, gilt der CVP-Regierungsrat Peter Hegglin als ziemlich sicherer Kandidat fürs «Stöckli» in Bern. Er selber hat seinen Entscheid noch nicht bekannt gegeben. «Es ist nichts ausgeschlossen», liess er sich auf Anfrage entlocken, er müsse sich das gut überlegen (zentral+ berichtete).

Die Frage, ob die CVP einen Anspruch auf den Sitz hat, verneinen die anderen Parteien. SP-Präsidentin Barbara Gysel: «Bei zwei Ständeratssitzen kann in meinen Augen keine Rede davon sein, dass die CVP einen Anspruch auf einen der beiden Sitze hätte.» Die SP werde genau analysieren, welche Kandidaturen wie aussichtsreich seien.

Auch SVP-Präsident Markus Hürlimann weist auf das offene Rennen hin, in welches jede Partei Kandidaten schicken kann. Die SVP werde auf jeden Fall mit einem eigenen Kandidaten um den frei werdenden Sitz im Stöckli kämpfen, sagt Hürlimann.

FDP-Präsident Jürg Strub erklärt auf Anfrage, die Partei warte die Entscheidung von Peter Hegglin ab. «Erst wenn die Situation klar ist, können wir unsere Strategien festlegen.» Ihren bisherigen Ständerat Joachim Eder sieht die Partei als gesetzt an. 

Auch die Zentralschweizer Piratenpartei will sich dem Kampf um den Ständeratssitz anschliessen und hat bereits beschlossen, wer auf die Liste soll. Laut einer Medienmitteilung hat die Partei nämlich Stefan Thöni als Kandidaten aufgestellt. Von der «Alternative die Grünen» war bis Redaktionsschluss niemand erreichbar.

Ein «Päckli schnüren» oder allein kämpfen

Was sind die Strategien der Parteien, mit wem treten sie an, mit wem wollen sie allenfalls Bündnisse eingehen oder «Päckli schnüren»?

Für die FDP, die mit Joachim Eder antreten will, ist klar, dass auch der zweite Ständeratssitz mit einem Bürgerlichen besetzt werden sollte. «Es müsste ein Vertreter der Wirtschaft sein, der zum Wirtschaftsstandort Zug Sorge hält», sagt Parteipräsident Jürg Strub.

Der Wunschkandidat der SVP für den zweiten Sitz ist Baudirektor Heinz Tännler. «Da wir selbst einen der zwei Sitze erobern wollen, werden wir Peter Hegglin nicht unterstützen können», sagt SVP-Parteipräsident Markus Hürlimann. Die politische Ausrichtung der beiden Politiker sei zudem nicht ganz die Gleiche.

«Wir sind offen für Gespräche»

Tännler würde Bern gut tun, fügt Hürlimann hinzu, er äussere klare Meinungen und «klopft gelegentlich auf den Tisch». Heinz Tännler sei auf der anderen Seite ein Mann, der viel kommuniziere, zu verhandeln wisse und breit abgestützte Lösungen ermögliche. «Ein Macher eben.»

Zur Frage von Allianzen mit anderen Parteien meint der SVP-Präsident: «In den letzten Jahren haben CVP und FDP es immer geschafft, zusammen ein Päckli zu schnüren.» Die SVP könne sich durchaus ein Ticket mit der FDP vorstellen, wenn sie auf das Zusammengehen mit der CVP verzichte. «Wir sind offen fürs Gespräch», so der Präsident.

Wen die FDP schliesslich unterstützt, kann Parteipräsident Jürg Strub erst sagen, wenn die Kandidaten feststehen.

SP-Präsidentin Barbara Gysel sagt, es sei ihrer Partei ein Anliegen, gerade auch Frauenkandidaturen für die eidgenössischen Räte vertieft zu prüfen. «Wir haben unsere fünf Zuger Sitze im eidgenössischen Parlament ausschliesslich mit Bürgerlichen und ausschliesslich mit Männern besetzt. Das wiegt umso schwerer, weil der Kanton Zug zu den fünf Kantonen zählt, die nicht einmal im Nationalrat je eine Frau nach Bern geschickt haben.» Im Nationalrat bringe man noch eher eine Frau ins Gremium.

Die SP führt laut Gysel momentan mit verschiedenen Personen Gespräche. «Selbstverständlich werden wir uns auch mit der Alternative-die Grünen absprechen», sagt sie.

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