Guck mal Kriens, Kunst!

Hier liegen 6 Milliarden Euro – geschreddert

Für eine Kunstinstallation werden 6 Milliarden echte Euro verwendet. (Alle Bilder: jav)

Bei der Krienser Zwischennutzung «Teiggi» wird schon bald vieles anders. Doch zuvor lärmt es hier noch aus allen Rohren, Geld wird geraffelt und ein Plumpsklo künstlerisch aufgewertet.

Es wird gebohrt, gehämmert, diskutiert, geklebt und herumgetragen. In den Räumen der einstigen Teigwarenfabrik «Teiggi» in Kriens herrscht Hochbetrieb. Seit über einer Woche sind Künstler dabei, die Räume der Zwischennutzung mit ihrer Kunst zu füllen.

Vor dem Ende wirds nochmals laut

Ein Teil der Teiggi wird diesen Oktober abgerissen. Bevor es so weit ist, wird das Areal aber nochmals gründlich zwischengenutzt. Ende Juni bis Anfang Juli lädt das Kuratorenkollektiv «Guck mal Günther, Kunst» junge Künstlerinnen und Künstler zum Festival «Guck mal Kriens, Kunst» ein.

Das Festival der Künste mit Musik, Literatur, Film und Performance wird schon seit fünf Jahren im Kanton Aargau veranstaltet. Nun erstmals auch in Luzern. 
Ausgesucht haben die vier Kuratoren der Ausstellung die Künstler aus dem Pool aller vergangenen Festivals in Lenzburg.

Improvisations-Gewusel

Katharina Good und Christina Snopko führen uns durch das Gewusel von Kunst und Künstlern. Die Kuratorinnen haben alle Hände voll zu tun und noch so einiges auf der Pendenzenliste. Zudem sind bei den Künstlern in den Räumlichkeiten noch einige Ideen gewachsen, die noch umgesetzt werden. Ein ständiges Anpassen ist derzeit angesagt.

Und nicht nur im Gebäude, auch aussenrum zeigen die Künstler ihr Können. Die Street-Art-Künstlerin Maja Hürst alias «TIKA» bemalt den Turm der Teiggi von Tag zu Tag mehr, während Stefan Burri und Yunus Studer an der Fassade des Hauptgebäudes einen Chrienser Totentanz entstehen lassen. Die kollektiven Erinnerungen rund um den Kunstraum verbinden sie dabei zu einem fröhlichen Auszug.

Geld raffeln für die Kunst

Im «Kunstraum Teiggi 2.0» selbst sind eine Ausstellung und Performances anzutreffen. Man wandelt zwischen provokanter Videokunst und multimedialen Installationen. 14 Künstlerinnen und Künstler nehmen hier Bezug auf die Räume, aber auch aufeinander. Sie verwandeln die Lüftungsröhren des Kunstraums in Klangkörper, bauen interaktive Installationen und schreiben neue Geschichten in den heimlichen Ecken. So wird das alte Plumpsklo zu einem Erfahrungsraum. Und 6 Milliarden echte Euro-Noten werden in geschredderter Form als Wände installiert – mit Stacheldraht dekoriert. 

Die ausgemusterten und geschredderten Euro-Noten, in kleinen Ballen angeliefert, müssen aber noch mithilfe von Raffeln aufgelockert werden. Hier darf deshalb im Moment jeder, der gerade nichts zu tun oder keinen Kopf für seine Arbeit hat, Euros raffeln.

Zurzeit ist schon vieles zu erahnen und zu entdecken. Doch, wo genau sich schliesslich was im Raum befinden wird, wenn am Samstag die Besucher kommen, das ist noch nicht so klar. Eine grosse Sitzung für den Abend ist geplant, erklärt Good.

Doch jetzt wird erstmal zum Essen gerufen. Die Künstler unterbrechen ihre Arbeiten und treffen sich hinter dem Haus zum Mittagessen. Stärkung ist angesagt. Denn bis zum Samstag gibt es noch einiges zu tun.

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