Die Pfadi Baar hat ein neues Zuhause

«Eine lange Ära geht zu Ende»

Auf diesen Moment haben viele gewartet: Das neue Pfadiheim in Baar wird eröffnet. (Bild: pbu)

Mit einem Festakt hat die Pfadi Baar ihr neues Vereinslokal offiziell eröffnet. Der Weg war steinig, doch das Ergebnis kann sich sehen lassen. Das Gebäude besticht nicht nur durch seine Ästhetik, sondern kommt auch äusserst durchdacht daher.

Mehr und mehr Leute trudeln ein. Der Geruch von gegrillten Würsten schwebt über dem Platz. Die Kuchenauslage steht bereit. Die Festbänke füllen sich. Wie das Wetter ist auch die Stimmung der Anwesenden von Heiterkeit geprägt. Zu Recht, schliesslich schlägt die Pfadi Baar ein neues Kapitel in ihrer nunmehr 60-jährigen Vereinsgeschichte auf. Zum Geburtstag gibt’s nicht nur Kuchen, Spiel und Spass, sondern ein nigelnagelneues Vereinsgebäude obendrauf.

«Heute geht eine lange Ära zu Ende», sagt ein sichtlich gut gelaunter Marc Haring alias Speedy. Er ist der Kommunikationsverantwortliche des Neubauprojekts und kann es kaum erwarten, bis die Pfader ihr neues Heim endlich in Beschlag nehmen dürfen. Seit 1980 hausten diese in einer alten Baracke. Der Zustand des Gebäudes war schlecht. Und Expertisen zeigten, dass es nicht mehr zweckmässig saniert werden konnte.

1 Million für 20 Jahre

Tempi passati. Nach unzähligen Fronarbeitsstunden und Nachbarschaftsstreitereien (zentralplus berichtete) wurde der Neubau am Samstag feierlich eingeweiht. Rund 970’000 Franken hat das Gebäude gekostet. Finanziert wurde es mehrheitlich durch Gönner und Sponsoren. Schön sei es geworden, das neue Pfadiheim, schwärmt Haring. «Und robust. Das hält mindestens für die nächsten 20 Jahre», fügt er an. Neben der Ästhetik hat das Gebäude noch weitere Argumente im Köcher. «Es ist zwar etwas kürzer als die alte Baracke, aber es verfügt dafür über zwei Etagen», erklärt Haring. «Neu haben wir zudem einen Keller, der unser Platzangebot zusätzlich erweitert.»

«Der Architekt ist selbst ein Pfader. Dadurch wusste er natürlich genau, wie man das Haus Pfadi-gerecht entwirft.»

Marc Haring, Kommunikationsverantwortlicher der Pfadi Baar

Das Innenleben besticht durch Pragmatismus. Kein Schnickschnack ist hier zu finden. Trotzdem fehlt es an nichts. Eine modern eingerichtete Küche, ein ausladender Aufenthaltsraum, Nasszellen, Bodenheizung und grosse Fensterfronten, die viel Licht ins Innere lassen, sind nur einige der Vorzüge. «Der Architekt ist selbst ein Pfader», erzählt Haring. «Dadurch wusste er natürlich genau, wie man das Haus Pfadi-gerecht entwirft.»

So sah die alte Baracke aus (Gebäude rechts). Das Gebäude links dient der Pfadi nach wie vor als Lagerhaus.

So sah die alte Baracke aus (Gebäude rechts). Das Gebäude links dient der Pfadi nach wie vor als Lagerhaus.

(Bild: zvg)

Heute kommt das Pfadi-Heim in ganz neuem Glanz daher.

Heute kommt das Pfadi-Heim in ganz neuem Glanz daher.

(Bild: pbu)

Holz ist Trumpf

So wurde das Elektrokonzept möglichst flexibel gestaltet, der Zugang zum Keller findet sich ausserhalb des Hauses und man liess die Wände bewusst unverputzt. «Bei so vielen Kindern, die hier tagtäglich ein- und ausgehen, war das sicher eine weise Entscheidung», meint Haring und schmunzelt. Der Optik tut dies indes keinen Abbruch. Im Gegenteil: Die Holzwände versprühen eine angenehme Wärme und bringen das Haus in ein stimmiges Ganzes.

Sowieso ist Holz bei den Pfadern ganz klar Trumpf. Das zeigt sich auch an der Aussenfassade, die mit Schwartenholz ausgekleidet wurde. «Dieses Holz hat eine grosse Bedeutung für die Pfadi, da wir alle unsere Bauten draussen in der Natur mit Schwartenholz bauen», erklärt Haring, während sich die Festivitäten langsam dem Höhepunkt nähern.

Marc Haring freut sich über die Eröffnung des neuen Gebäudes.

Marc Haring freut sich über die Eröffnung des neuen Gebäudes.

(Bild: pbu)

Ein zahmer Raubfisch

Der Zuger Regierungsrat Martin Pfister liess es sich nicht nehmen, der Eröffnungsfeier beizuwohnen und einige Worte an die Anwesenden zu richten. «Da kommen Erinnerungen an meine eigene Pfadi-Zeit auf», eröffnet «Hecht» seine Rede, wie Pfister mit Pfadi-Namen heisst. Für ihn ist klar: Es braucht die Pfadi. Dies aus dreierlei Gründen. «Erstens ist die Pfadi ein Ort, an dem junge Menschen Verantwortung lernen. Zweitens werden Werte vermittelt. Und drittens ist die Pfadi ein Ort der Leidenschaft. Deshalb», so schliesst der Regierungsrat, «wünsche ich euch erfolgreiche weitere 60 Jahre Pfadi Baar.»

«Der Baarer Souverän steht voll und ganz hinter der Pfadi.»

Andreas Hotz, Baarer Gemeindepräsident

Auch der Baarer Gemeindepräsident Andreas Hotz reiht sich unter die Gratulanten. Er selbst war zwar nie ein Pfader, weiss den Verein aber trotzdem zu schätzen – und zeigte dies mit ideeller und finanzieller Unterstützung. Mit gut 300’000 Franken finanzierte die Gemeinde Baar den Neubau zu rund einem Drittel. «Weil die Pfadi wichtig für die Gemeinde ist und bleiben wird», erklärt Hotz und schliesst mit den Worten: «Der Baarer Souverän steht voll und ganz hinter der Pfadi.»

Der Applaus ist den Gönnern sicher. Doch eigentlich warten alle darauf, dass das neue Gebäude endlich eingeweiht wird. Markus Bacher, Vereinspräsident der Pfadi Baar, übernimmt das Wort und stimmt die Anwesenden zum zehnsekündigen Countdown ein. Als der Zähler Null erreichte, wurde die Abdeckung an der Fassade entfernt. «Pfadi Baar» steht da in grossen blauen Lettern. Das neue Heim ist nun offiziell eröffnet.

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