Unklare Zukunft der Eichwald-Areals

Kein Asylzentrum, keine Zwischennutzung?

Das Areal neben dem Luzerner Eichwäldli steht immer wieder zur Diskussion. Derzeit ist ein Asylzentrum an dem Standort sistiert.

(Bild: Google Streetview)

Der Kanton Luzern hat das Asylzentrum beim Eichwald sistiert. Nun stellt sich die Frage, ob die Pläne für eine Zwischennutzung, die wegen des geplanten Asylzentrums aufgegeben wurden, wieder Thema werden können. Doch weder Stadt noch Kanton scheinen interessiert.

Was soll denn nun mit dem Areal beim Eichwald passieren? Hiess es im Frühjahr 2012 noch, eine Zwischennutzung für Kulturschaffende sei geplant, war es Ende 2012 ein Asylzentrum, welches Anfang 2015 eröffnet werden sollte. Dieses liegt nun auf Eis und es sieht nicht nach einer Umsetzung des Projekts aus. Denn derzeit werden Alternativen für den Standort Eichwald geprüft.

Wem das Land gehört

Das Land ist im Besitz der Stadt Luzern, die aber bis 2018 mit dem Kanton einen Vertrag für das Vornutzungsrecht abgeschlossen hat. Das heisst: Der Kanton darf das Land bis zu diesem Zeitpunkt nutzen und auch weiter planen.

Vonseiten der städtischen Baudirektion heisst es: «Für die Benützung der Fläche hat der Kanton Luzern noch bis 2018 einen gültigen Vertrag. Die Stadt Luzern ist daher in der Verwendung der Fläche nicht frei, weshalb keine weiteren Pläne bestehen.» Also stellt sich die Frage, was der Kanton plant, falls man sich tatsächlich für eine günstigere Asylzentrum-Variante an einem anderen Standort entscheidet. Und danach sieht es aus.

«Seitens der Stadt bestehen keine Pläne.»
Friederike Pfromm, Stadtbaumeisterin Luzern

Öffentlich hiess es, die Investitionen von 5,7 Millionen für ein temporäres Asylzentrum seien zu hoch. Doch bekannt ist auch, dass Anwohner und Firmen sich gegen den Standort wehrten.

Anfang 2015 sollte unter dem Vornutzungsrecht vonseiten des Kantons ein Aslyzentrum eröffnen. Dann hiess es, erst diesen Herbst soll es entschieden sein: Gibt es ein Asylzentrum Eichwald oder nicht. Im Oktober sagt der Kanton nun: «Für die Abklärungen werden wir noch zwei bis drei Monate brauchen.» Der Ball liegt also momentan beim Gesundheits- und Sozialdepartement des Kantons.

Keine Pläne, keine Pläne

Abgesehen vom Asylzentrum habe man kein Interesse am Areal, heisst es beim Kanton. Das bedeutet, dass vonseiten des Kantons nichts weiter vorgesehen wäre, falls in zwei Monaten eine definitive Absage an das Asylzentrum an dieser Stelle kommt. Die Stadtbaumeisterin Friederike Pfromm erklärt trotzdem: «Der Kanton hat ein Vornutzungsrecht bis 2018. Das heisst, er kann bis zu diesem Zeitpunkt hin entscheiden, was er auf dem Land machen will.» Erst danach würde das Land, wenn der Kanton es nicht nutzt, wieder an die Stadt zurückgehen. «Seitens der Stadt bestehen jedoch keine Pläne», so Pfromm.

Nun stellt sich für das attraktiv gelegene Areal die Frage nach der Nutzung. Wenn das Asylzentrum an diesem Standort kein Thema mehr ist, wird die kulturelle Zwischennutzung – 2012 wegen dem Asylzentrum verworfen – wieder eine Option? Wenn nicht – was dann?

Kein Wort vom Kreativ-Dörfli

Die Erfolge der aktuellen und vergangenen Zwischennutzungen in der Stadt Luzern sprechen eine klare Sprache. Das Neubad, das Himmelrich, der Tatort Bernstrasse, alles erfolgreiche Projekte mit grosser positiver Ausstrahlung. Nimmt die Stadt deshalb die Kreativ-Dörfli-Idee wieder auf?

«Wir haben damals vor 2012 verschiedene Standorte für die Kreativwirtschaft geprüft. Seither hat sich jedoch bereits einiges getan, die Situation hat sich beruhigt, es sind diverse Standorte für Kulturschaffende vorhanden», sagt Pfromm. Zudem sei für eine kulturelle Zwischennutzung nicht nur das Areal, sondern vor allem der Betreiber wichtig, welcher derzeit nicht in Aussicht ist. Zudem handle es sich dabei um eine grosse Investition, nicht verlgeichbar mit der Zwischennutzung eines bestehenden Gebäudes, welches in näherer Zukunft abgerissen werden soll.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von mariostuebi
    mariostuebi, 09.10.2015, 15:30 Uhr

    Damit das Herumreichen der Wagenburg «Sous le pont» ein Ende hat, sollte hier mit den Bewohnern schnellstmöglich diese Option geprüft werden.

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