Carparkplätze auf dem Inseli Luzern

Määs + neues Car-Regime = Chaos?

Während der Määs müssen die Cars nach alternativen Parkplätzen suchen.

(Bild: Luca Wolf)

Während der Määs ist der grösste Carparkplatz Luzerns auf dem Inseli aufgehoben. Zudem können Cars seit diesem Sommer am Schwanenplatz nur beschränkt parkieren. Wo werden ausländische Busse nun anhalten? Kommt es in den nächsten Tagen zu einem Verkehrschaos in der Stadt?

Am Samstag startete wieder einmal die grösste Chilbi der Stadt. 15 Tage lang ist auf dem Gelände des Bahnhof- und Europaplatzes sowie auf dem Inseli alles vollgestellt mit Buden und Bahnen. Tausende von Luzernerinnen und Luzernern vergnügen sich auf dem Areal – und verdrängen damit die Cars, welche normalerweise dort täglich parkieren. 32 Parklätze bietet das Inseli insgesamt. Damit ist es der mit Abstand grösste Parkplatz für Reisebusse in der Stadt.

Nun wäre das an sich keine grosse Sache, schliesslich ist es seit vielen Jahren jeden Herbst so, dass die Cars dem Chilbi-Rummel weichen müssen. Aber dieses Jahr gilt seit dem 1. Mai ein neues Car-Regime: Reisebusse dürfen am Schwanenplatz zwischen 17 und 20 Uhr nur noch Touristen aussteigen lassen. Einsteigen ist während dieser Zeit verboten. Am Löwenplatz dürfen die Busse von 16 bis 20 Uhr nicht mehr parkieren.

Car-Parkplätze in Luzern

An diesen Standorten können Reisebusse parkieren:

• Kasernenplatz: 5 Parkplätze

• Inseli: 32 Parkplätze

• Landenbergstrasse/Alpenquai: 13 bzw. 7 Parkplätze

• Lido/Brüel (Verkehrshaus): 3 bzw. 10 Parkplätze

• Löwenplatz: 8 Parkplätze (bis 31. 10. Parkverbot von 16 bis 20 Uhr)

Chauffeure suchen vermehrt nach Parkplätzen

Diese neue Regelung führt zumindest zeitweise zu einer Verknappung des Halte- und Parkplatzangebotes für Reisecars. Die Chauffeure müssen deshalb auf andere Plätze ausweichen, um ihr Gefährt abstellen zu können. Wenn nun auch noch das Inseli als Variante wegfällt, könnte dies dazu führen, dass viele Busse keinen Parkplatz finden und sie deshalb stundenlang in der Luzerner Innenstadt zirkulieren – und so den Verkehr belasten.

Bereits diesen Sommer haben im Gebiet rund um das Inseli verschiedentlich illegal parkierte Cars auf Trottoirs und Hinterhöfen für Ärger gesorgt (zentral+ berichtete). Schon damals wurde vermutet, dass das neue Car-Regime zu einer Verknappung des Angebots und damit zu Verkehrsproblemen geführt habe.

«Es ist so, dass in den nächsten Tagen die Nutzung der bestehenden Parkplätze an anderen Standorten zunehmen wird.»

Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen Luzern

Deshalb könnte es nun, da noch zusätzlich 32 Parkplätze auf dem Inseli wegfallen, zu noch grösseren Problemen kommen. «Es ist so, dass in den nächsten Tagen die Nutzung der bestehenden Parkplätze an anderen Standorten wie etwa dem Brüel beim Verkehrshaus, dem Kasernenplatz, dem Landenberg oder dem Alpenquai zunehmen wird», bestätigt Mario Lütolf, Leiter Stadtraum und Veranstaltungen bei der Stadt auf Anfrage.

Weniger Cars im Oktober

Allerdings gehe man nicht davon aus, dass es zu grösseren Problemen kommen werde, meint Lütolf. «Der temporäre Ausfall der Parkplätze auf dem Inseli während der herbstlichen Määs ist seit Jahren bekannt.» Zudem hätten sich unterdessen die Tour Operators an das neue Car-Regime gewöhnt und seien darauf eingestellt. «Hinzu kommt, dass wir die höchsten Frequenzen in den Sommermonaten Juli und August verzeichnen», so Lütolf. Ab Oktober bis zum Frühling verkehrten weniger Cars in Luzern. «Dies begünstigt die aktuelle Situation auf dem Inseli.»

«Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Anhalts- und Parkierungsmöglichkeiten für Cars weiter steigt.»

Mario Lütolf

Wie viele Cars derzeit täglich nach Luzern fahren, weiss man bei der Stadt nicht genau. Eine Studie weist aus, dass durchschnittlich 40 bis 120 Cars ins Stadtzentrum fahren – im Jahresschnitt, Zahlen für einzelne Monate gibt es nicht.

Auch wenn die Määs nicht zu einem Car-Chaos führen wird: Bei der Stadt ist man sich bewusst, dass das auf zwei Jahre begrenzte Car-Regime noch nicht der Weisheit letzter Schluss ist. «Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Anhalts- und Parkierungsmöglichkeiten weiter steigt», so Lütolf. Deshalb wolle man mittel- und längerfristig ein flächendeckend überzeugendes Bus-Konzept etablieren. «Die Arbeiten dazu sind bereits angelaufen», sagt Mario Lütolf.

Inseli als Car-Parkplatz unsicher

So könnte etwa ein Parkleitsystem für Reisebusse, ähnlich wie es jetzt schon für die Parkhaussuche bei Autofahrern besteht, die Situation entschärfen helfen. Die Stadt macht sich auch Überlegungen im Zusammenhang mit der Idee eines Parkhauses Musegg – je nachdem würde dies die Situation der Reisebusse entscheidend beeinflussen. Im Bereich des Inseli gibt es zudem noch andere Punkte zu bedenken: Was geschieht, wenn die Initiative «Für ein lebendiges Inseli statt Blechlawine» angenommen wird? Und was, wenn die Salle Modulable auf dem Inseli gebaut wird? Dann müsste Luzern dauerhaft auf die Inseli-Carparkplätze verzichten und Alternativen dafür finden. Nicht nur jetzt, während der grossen Chilbi.

 

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