Ein Facebook-Virus geht um

Luzern ist infiziert

Ein Virus kann ärgerlich sein, vor allem, wenn er sich über die Sozialen Medien rasant verbreitet. (Bild: fotolia)

«Oh mein Gott, bist du das auf dem VIDEO?» Privatnachrichten mit diesem Text und einem Videolink werden derzeit auf Facebook an hunderte Luzerner verschickt. Oft in Verbindung mit Videos auf der Pinnwand der betroffenen Profile. zentral+ klärt auf.

Als Erstes gleich vorweg: Bitte nicht draufklicken!

«Dann sollte das Ganze schnell wieder abflachen», meint der Experte und erklärt, was hinter der Verbreitung solcher Viren auf Sozialen Medien steckt.

Zahlreiche Luzerner erhielten in den vergangenen Stunden und Tagen diese Nachricht auf Facebook. Oder sie wurden auf einem Video markiert, welches mit dem Titel «Es ist unglaublich, was dieses Kind mit einer Britin gemacht hat» wirbt.

Die Nachrichten kommen plötzlich von diversen Leuten, über 90 Personen werden teilweise in den Videos auf der Pinnwand markiert. Einige Profile, die offenbar weniger häufig genutzt werden, haben schon mehrere dieser Videos auf der Pinnwand.

 

Als kleiner Tipp für die Markierungen auf der Pinnwand: Unbedingt unter «Privatsphäre» einstellen, dass man Markierungen zuerst bestätigen muss, bevor sie im eigenen Profil sichtbar werden.

Bekanntes Phänomen

«Es handelt sich um eine Methode, die derzeit oft auf Facebook angewendet wird», so IT-Experte Alex Baggenstos. Es handle sich dabei nicht um eine Person, welche diese Profile hackt, sondern um ein Programm, mit dem Hauptziel sich selber zu verbreiten.

Sind Sie betroffen?

Unter diesem Link finden Sie eine einfache Anleitung, um einen Virus auf Facebook wieder loszuwerden.

Fabian Künzli von der Luzerner Firma Netnode erklärt: Meist steht ein Programm hinter solchen Nachrichten, welches sich selbst auf dem betroffenen PC installiert, nachdem man auf einen Link geklickt hat. «Man klickt, es öffnet sich eine Seite, aber im Hintergrund nistet sich gleichzeitig ein Programm auf dem Computer ein, welches dann auf die Privatnachrichten zugreift und von dort Nachrichten an die Kontakte versendet.»

«Teilweise geht es den Verursachern nur um einen ‹Schwanzvergleich›.»
Alex Baggenstos, IT-Experte

«Bei einem gesunden Computer kann das fast nicht passieren», so Künzli. Deshalb ist es wichtig, dass man, sobald man sein Profil aufgeräumt und das Passwort gewechselt hat, auch den Computer reinigt. Eine Aktualisierung des Virenscanners kann dabei helfen, ist aber kein Garant. «Handelt es sich aber eventuell um eine neue Lücke, die die Malware ausnutzt, muss der PC eventuell sogar neu aufgesetzt werden», ergänzt Baggenstos.

Bei diesem Facebook Scam sollte das nicht zwingend der Fall sein. «Es scheint ein simpler Scam zu sein. Höchstwarscheinlich nichts gefährliches.»

Wer ist der Beste?

Da fragt sich der Laie doch, wer tut so etwas und vor allem: Weshalb?

«Teilweise geht es den Verursachern nur darum zu zeigen, dass sie es können, um dann damit in der Szene anzugeben. Ein ‹Schwanzvergleich› sozusagen. Sie fühlen sich gut, wenn sie die Auswirkungen ihres Programms,  ihrer Malware sehen können», erklärt Baggenstos. Das sei die harmlosere Variante. «Es kann aber auch sein, dass es eine Art Probe ist, um einen Virus auf seine Durchschlagskraft zu testen. Und wenn es funktioniert, dasselbe Programm für Schlimmeres zu verwenden.»

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