Kein Eintritt in Klubs für Ausländer

Zwischen Empörung und Verständnis

Der Artikel von zentral+ sorgte auf Facebook für eine angeregte Diskussion. (Bild: Screenshot)

Leser diskutieren auf Facebook über einen Artikel von zentral+ zur Einlassverweigerung in Luzerner Klubs. Dieser schlägt noch immer hohe Wellen. Wir haben die verschiedenen Stimmen gesammelt. Die Meinungen gehen weit auseinander. 

Der Artikel «Heute nur für Stammgäste» hat auf Facebook eine rege Diskussion ausgelöst. Und die Meinungen unter den Lesern gehen stark auseinander: Während einige finden, dass solche Menschen aus finanzieller Sicht eh nichts im Nachtleben zu suchen haben, stören sich andere enorm an dieser Praxis der Türsteher, respektive der Nachtklubs.

«Der Ausgang in Luzern ist schrecklich»

So beispielsweise V. K.. Er schreibt: «Die meisten Türsteher haben selbst einen Migrationshintergrund.» Trotzdem höre er selber auch immer Ausreden, wie «heute nur für Personen, die auf der Gästeliste sind». Sein Fazit: «Der Ausgang in Luzern ist schrecklich.»

Dieses Problem kennt auch J. B.: «Es gab schon Tage, an denen ich versucht habe, in fünf bis sechs Klubs reinzukommen.» Einlass sei ihm jedoch nirgends gewährt worden. B. fügt an: «Ich finde es traurig, dass ich nicht im Kanton Luzern akzeptiert werde, obwohl ich hier aufgewachsen bin.» M. J. gibt zu bedenken: «Dann fragen sich die Besitzer, warum immer weniger Besucher kommen.» Irgendwann habe man einfach keine Lust mehr, in Luzern zu sein.

«Ich finde es traurig, dass ich nicht im Kanton Luzern akzeptiert werde, obwohl ich hier aufgewachsen bin.»

Leser J. B.

Einige hingegen zeigen Verständnis für diese Praxis: «Man muss sich halt mal überlegen, wieso überhaupt selektioniert werden muss?», schreibt Leser U. W.. P. M. versetzt sich in die Lage des Sicherheitspersonals und der Klubbetreiber. «Die Türsteher sortieren auch nach Bauchgefühl und aufgrund persönlicher Erfahrung. Er will keine Leute im Klub, von denen er denkt, dass sie Probleme machen.»

Die Ausländerausweise in der Schweiz

Bei der Diskussion auf Facebook kam es immer wieder zu begrifflichen Schwierigkeiten. Um Verwechslungen zu vermeiden; hier die Auflistung der Ausweise in der Schweiz für Ausländer, Asylsuchende und Flüchtlinge:

  • B-Ausweis: Aufenthaltsbewilligung
  • C-Ausweis: Niederlassungsbewilligung
  • Ci-Ausweis: Aufenthaltsbewilligung mit Erwerbstätigkeit
  • G-Ausweis: Grenzgängerbewilligung
  • L-Ausweis: Kurzaufenthaltsbewilligung
  • N-Ausweis: Asylsuchende
  • F-Ausweis: vorläufig Aufgenommene
  • S-Ausweis: Schutzbedürftige

«Viele dealen und pöbeln»

M. spricht auch das Verhalten der Ausländer an, das mit schuld an der Selektion sei: «Es sind leider oft Personen mit F-Ausweisen, welche dealen und pöbeln.» J. S. geht gar noch weiter: «Mir stellt sich die Frage, warum Asylanten in der Schweiz in den Ausgang gehen. Wie finanzieren sie sich das?» Zur Klärung der Begriffe schaltet sich R. D. in die Diskussion ein. Sie merkt richtigerweise an: «Leute mit F-Ausweis dürfen arbeiten und sind keine Asylanten.»

A. P. stört sich an den Vorurteilen gegenüber Ausländern: «Ich bin Italiener, hier geboren, ging hier in die Schule und arbeite hier. Weder bin ich Dealer noch sauffe ich.» Trotzdem sei ihm schon mehrmals der Zutritt in Klubs verweigert worden. «Es kommt darauf an, wer vor der Türe steht», schreibt P. und fügt an: «Ich gehe lieber in Pubs und Bars in anderen Städten, wenn ich in der Stadt, in der ich wohne, schon nicht reingelassen werde. Einfach traurig sowas.»

Die Leserschaft ist sich uneinig, ob diese von Türstehern praktizierte Einlassverweigerung rechtens ist oder nicht. Einige haben bereits selbst solche Erfahrungen im Ausgang gemacht und fühlen sich ebenso missverstanden, wie die Testpersonen im Artikel. Andere zeigen Verständnis für diese Praxis und können die Selektion nachvollziehen.

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