Kantonale Gesundheitsbefragung

Luzerner sind «rond ond gsond»

Joggen, biken oder schwimmen. Drei Viertel der Luzerner Bevölkerung treibt zwei Mal pro Woche Sport. (Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Eine grosse Mehrheit der Luzerner Bevölkerung fühlt sich gesund und treibt regelmässig Sport. In Sachen Ernährung haben aber vor allem Männer noch Nachholbedarf. Zudem will der Kanton das Gesundheitsbewusstsein der Bevölkerung mit einem tiefen Bildungsabschluss verbessern. 

Die Auswertung der Luzerner Daten der schweizerischen Gesundheitsbefragung 2012 zeigt: 88 Prozent bezeichnen ihre Gesundheit als gut oder sehr gut. Dieser Wert liegt klar über dem schweizerischen Durchschnitt von 83 Prozent. Drei Viertel der Luzernerinnen und Luzerner sind frei von körperlichen Beschwerden.

Auch der Anteil der Menschen mit einer mittleren bis starken psychischen Belastung liegt im Kanton Luzern deutlich unter dem nationalen Mittel. Schweizweit die tiefste Rate weist Luzern bei der Anzahl Hospitalisierungen in Akutspitälern auf.

Jeder zweite Mann ist übergewichtig

Drei Viertel der Luzerner Bevölkerung ist mindestens zwei Mal wöchentlich körperlich aktiv. Dieser Wert ist in den vergangenen fünf Jahren von 64 auf 78 Prozent gestiegen. «Dieses Ergebnis freut mich sehr», sagt Regierungsrat Guido Graf, Vorsteher des Gesundheits- und Sozialdepartements. «Es zeigt mir, dass wir mit unserer Gesundheitsförderung auf dem richtigen Weg sind.» Gleichzeitig ist die Zahl der übergewichtigen Personen bei 42 Prozent stabil geblieben, während der Wert ansonsten schweizweit weiter angestiegen ist.

Gemäss Statistik ist rund die Hälfte der Luzerner Männer übergewichtig, während es bei den Frauen rund ein Drittel ist.

Problematische Ernährung

Die Analyse der Gesundheitsbefragung 2012 zeigt gemäss Kantonsarzt Roger Harstall aber auch Defizite auf. Im Bereich der Ernährung sei auffallend, dass sich nur 10 Prozent der Luzerner Männer an die Empfehlung halten, mindestens fünf Portionen Früchte und Gemüse pro Tag zu essen.

Die Luzerner Frauen hingegen seien in diesem Bereich deutlich gesundheitsbewusster. «Weiter fällt auf, dass die Luzerner Bevölkerung mit einem niedrigen Bildungsabschluss weniger gesund ist. Diese Bevölkerungsgruppe ist psychisch stärker belastet, isst weniger gesund und ist deutlich weniger körperlich aktiv, als der Rest der Bevölkerung», erklärt Roger Harstall.

Die Bevölkerung besser erreichen

Gesundheitsdirektor Guido Graf folgert daraus: «Insgesamt stehen wir gut da. Die Umfrage zeigt jedoch, dass wir insbesondere die Bevölkerung mit einem tiefen Bildungsabschluss noch besser erreichen müssen.» Innerhalb des Gesundheits- und Sozialdepartements sei deshalb die Zusammenarbeit über die Dienst- und Fachstellen hinweg intensiviert worden. Um mehr Synergien zu nutzen, sollen die Sportförderung sowie die Fachstelle Gesellschaftsfragen noch stärker in die Aktivitäten der Gesundheitsförderung einbezogen werden.

«Die Fachstelle Gesellschaftsfragen unterstützt Projekte, die den Zugang zu schwierig erreichbaren Zielgruppen aufbauen. So kann diese Gruppe zu Gesundheitsaspekten sensibilisiert und über bestehende Angebote für Freizeit und Sport informiert werden», erklärt Ruth Bachmann, Abteilungsleiterin der Fachstelle Gesellschaftsfragen.

Knappe Mittel wirkungsvoll einsetzen

Die Daten aus der Gesundheitsbefragung zeigen das Gesundheitsverhalten der Bevölkerung über einen längeren Zeitraum und die Defizite auf. «Mit diesem Wissen geht es darum, die knappen finanziellen Mittel bestmöglich einzusetzen», sagt Guido Graf. Das Ziel ist, das hohe Niveau zu halten und so Kosten im Gesundheitswesen einzusparen.

Das Bundesamt für Statistik führte die repräsentative Umfrage nach 2002 und 2007 im Jahr 2012 zum dritten Mal durch. Im Kanton Luzern wurden dafür 1’280 Personen befragt.

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