Lehrermangel in Luzern

67 Lehrerstellen unbesetzt

In den Kindergärten und in der Basisstufe Luzern fehlt es an Lehrpersonal. (Bild: Emanuel Ammon)

Es fehlt wieder an Lehrpersonen in Luzern. Während in den letzten Jahren die Oberstufe betroffen war, mangelt es in diesem Jahr an Lehrpersonen in der Primarschule und im Kindergarten. Man schliesst nicht aus, Lehrpersonen im deutschsprachigen Ausland anzuwerben.

Momentan fehlen im Kanton Luzern noch 67 Lehrpersonen für das nächste Schuljahr. Diese Zahl variiere nicht gross im Vergleich mit den vergangenen Jahren, aber im Kindergarten und der Primarschule habe sich die Zahl der gesuchten Lehrer verdoppelt, meldet die Diensstelle Volksschule Luzern. Bis vor zwei Jahren waren es vor allem Stellen an der Oberstufe, die schwer besetzt werden konnten. Nun hat sich das Blatt gewendet, in der Primarschule fehlen Lehrpersonen und in der Oberstufe suchen die Hochschulabgänger viel länger nach Stellen.

60 Stellen mehr in der Basistufe zu besetzen

Laut Dr. Charles Vincent, Leiter der Diensstelle Volksschulbildung, ist die Situation vor allem auf die Entwicklung der Geburtenzahlen zurückzuführen. «Seit 2004 sind die Geburtenzahlen im Kanton Luzern wieder gestiegen und das wirkt sich nun auf die Situation bei den Lehrerstellen aus». Die geburtenschwachen Jahrgänge würden sich momentan in der Oberstufe befinden und deshalb brauche es dort weniger Lehrpersonen. Seit 2009 verminderten sich die ursprünglich etwa 650 Stellen für Oberstufen-Lehrpersonen im Kanton Luzern um ganze 80. Gleichzeitig fand durch die steigenden Geburtenzahlen ein Anstieg um über 60 Stellen im Kindergarten und der Basisstufe statt.

Bei den Studierenden an der Pädagogischen Hochschule Luzern nahm in dieser Zeit die Zahl der Studierenden in beiden Bereichen auch zu, aber nicht so stark. Auch 2014 sei keine Zunahme der Abgänger im Bereich der Basistufe zu verzeichnen, bestätigt die Pädagogische Hochschule Luzern. Es seien erst ab 2017 wieder mehr Studienabschlüsse in diesem Bereich zu erwarten. Bis dahin müssen Lösungen gefunden werden.

Ausserhalb der Kantonsgrenzen suchen

Entsprechende Massnahmen seien eingeleitet, meldet die Diensstelle Volksschule. So werde an den Pädagogischen Hochschulen aktives Stellenmarketing betrieben, um die offenen Stellen rechtzeitig zu besetzen. Auch im deutschsprachigen Ausland könne gesucht werden. Die Lehrer müssten momentan mehr über die Kantonsgrenzen hinaus schauen, so Vincent. «In der Ostschweiz sind derzeit die Oberstufen-Lehrpersonen rar. Bei uns hat es fast zu viele. Ideal wäre es, wenn hier ein Austausch stattfinden könnte». Optimal wäre, wenn dadurch mehr Kindergartenlehrpersonen aus der Ostschweiz in die Zentralschweiz wechseln würden. Vor zehn Jahren, als die Situation noch schlimmer gewesen sei, habe man ungefähr zehn Personen aus dem süddeutschen Raum, dem Vorarlberg und Tirol in den Kanton Luzern geholt. Dies sei für Grenzkantone üblich, in der Zentralschweiz aber eher selten der Fall. Ob für 2014 Lehrpersonal aktiv ausserhalb der Schweiz gesucht wird, kann die Dienststelle Volksschule bis Ende Mai abklären.

Ähnlich wie in den Vorjahren ist die Situation bei der Integrativen Förderung, wo noch 19 Pensen zu besetzen sind. Auch in der Sonderschulung sind noch verschiedene Stellen offen.

Hier finden Sie die ausgeschriebenen Stellen.

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