Luzern: Knatsch um Tiefgarage im Bruchquartier

Stadtrat ziert sich mit Parkplatzentscheid beim Sentihof

Die Überbauung Sentihof (links) soll eine Tiefgarage erhalten, im Parkhaus Altstadt (ganz rechts) gibt's hingegen noch Platz (Bild: lru).

Sagt der Stadtradt Nein, dann wird die geplante 80-plätzige Tiefgarage in der Grossüberbauung Sentihof beerdigt. Der definitive Entscheid zum Bauprojekt sollte laut Baudirektorin Manuela Jost spätestens bis Ende Januar fallen. Doch die städtische Baudirektion verschiebt den Entscheid.

Die Helvetia Versicherung möchte von September 2017 bis Mai 2018 unter dem Innenhof ihrer Grossüberbauung Sentihof eine Tiefgarage mit 78 Parkplätzen realisieren. Doch seit das Gespann aus SP, Grünen und Grünliberalen im Parlament eine Mehrheit bildet und seit Beat Züsli SP-Stadtpräsident ist, steht das Bauprojekt auf der Kippe (wir berichteten). Definitiv entscheiden über das Baugesuch muss der Stadtrat. Stadträtin Manuel Jost kündete gegenüber zentralplus am 10. Januar einen Beschluss bis spätestens Ende Januar an.

Entscheid noch vor den Fasnachtsferien

Auf Nachfrage von zentralplus stellte sich nun aber heraus, dass man bei der Stadt Luzern noch nicht soweit ist: «Nur so viel: Es liegt noch kein Entscheid vor», schreibt Bruno Walter, Stabchef der Stadtluzerner Baudirektion. Über die Gründe für die Verzögerung äussert sich Walter nicht, da es sich um ein laufendes Verfahren handle. Es könnte noch zwei Wochen dauern, bis die Öffentlichkeit erfährt, ob der geplanten Tiefgarage definitiv der Todesstoss versetzt wird: «Wir sind bestrebt, den Entscheid in den nächsten 14 Tagen zu fällen», erklärt Walter. Die Bauherrin sei über die Verzögerung informiert, so Walter. 

Tendenziell könnte es wohl kritisch werden, wie aus einer kürzlich veröffentlichten Antwort des Stadtrates auf einen politischen Vorstoss hervorgeht: «Aufgrund der Tatsache, dass gegenwärtig nur eine geringe Nachfrage nach Parkkarten für das Dauerparkieren auf öffentlichem Grund aus dem Gebiet Sentihof besteht, steht der Stadtrat dem vorgesehenen Parkplatzausbau kritisch gegenüber. Es stellt sich die Frage, weshalb im Sentihof bei gleichbleibendem Wohnraumangebot zusätzliche Parkplätze notwendig sein sollten.»

Wie Helvetia auf ein Nein reagieren würde, liess Mediensprecher Ryser kürzlich noch offen. Man sei zuversichtlich. Er mahnte jedoch: «Die Helvetia Versicherung versucht überall in der Schweiz, günstigen Wohnraum zu schaffen. Es ist schade, wenn uns solche Hindernisse in den Weg gelegt werden.» Selbstverständlich aber respektiere man die demokratischen Prozesse und Entscheide.

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