Kanton Luzern: Zehn Prozent mehr dreckige Gewässer

Zehnmal mussten Fische sterben

2016 registrierte die Luzerner Polizei 82 Fälle von Gewässerveschmutzungen – das sind rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Zugenommen haben besonders Vorfälle in der Landwirtschaft, wo es zehnmal zu einem Fischsterben kam.

Die Gewässer im Kanton Luzern sind häufig verschmutzt. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei 82 Fälle von Gewässerveschmutzungen, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Das sind rund zehn Prozent mehr als 2015. 

Die Verschmutzungen durch Gülle liegen im Durchschnitt der vergangenen Jahre, haben gegenüber 2015 aber zugenommen. Insgesamt waren 33 Fälle auf die Landwirtschaft zurückzuführen, 27 davon auf Gülle. Zehn davon endeten für die Fische tragisch: Es kam zu einem Fischsterben.

Grund dafür war das regenreiche erste Halbjahr 2016. Weil die Böden andauernd mit Wasser gesättigt waren, waren die Landwirte beim Ausbringen der Gülle gefordert. Das dürfte laut der Mitteilung mit ein Grund für die gegenüber dem trockenen Vorjahr höhere Anzahl Vorfälle sein.

Zu viel Regen

Ursache der meisten Gülleunfälle waren gemäss Mitteilung die ungenügende Überwachung beim Umschlag (unsachgemässes und unbeaufsichtigtes Umpumpen), Fehlmanipulationen (falsches Stellen von Schiebern) und technische Mängel. In vier Fällen kam es zu einer Gewässerverschmutzung, weil Gülle bei ungünstiger Witterung ausgetragen wurde: Ist der Boden nass oder kommt es nach dem Gülleaustrag zu grösseren Niederschlägen, wird die Gülle abgeschwemmt oder gelangt via Entwässerung in die Gewässer.
 
Der Luzerner Bäuerinnen- und Bauernverband wird deshalb zusammen mit der Dienststelle Landwirtschaft und Wald weitere Massnahmen in die Wege leiten, um die Sicherheit beim Umgang mit Gülle zu erhöhen und so die Anzahl Gewässerverschmutzungen zu vermindern.

Bessere Situation auf Baustellen

Leicht rückläufig war die Zahl der durch Industrie und Gewerbe verursachten Vorfälle. 5 Verschmutzungen wurden durch Baustellenabwasser verursacht, 5 durch Abwässer von Industrie- und Gewerbebetrieben. Damit die Zahl auch langfristig tief bleibt, unterstützt die kantonale Dienststelle Umwelt und Energie den Baumeisterverband weiterhin bei der Ausbildung von Baufachleuten und bietet Beratungen auf Baustellen an.

In 16 weiteren Fällen entstanden Verunreinigungen durch die Einleitung von Löschwasser (2), durch Ölunfälle (6) und die Einleitung von Abwasser (8). In 19 Fällen konnte die Ursache nicht ermittelt werden.
 

Zehnmal mussten Fische sterben
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