Die Einsätze werden komplexer, gehen aber zurück

Luzerner Care Team leistete 2016 mehr Stunden

Die Notfallseelsorge betreut unter anderem auch Unfallopfer und deren Angehörige. Beispielbild: Unfall auf der A2 bei Eich.

(Bild: Luzerner Polizei)

Bei Unfällen, Suiziden oder aussergewöhnlichen Todesfällen kümmern sie sich um Angehörige, Augenzeugen und unverletzte Beteiligte: Notfallseelsorgende und Care Givers. Ihre erneut hohe Stundenzahl im vergangenen Jahr liegt darin begründet, dass die Fälle komplexer geworden sind und vermehrt Zweierteams aufgeboten werden.

2016 stand die Notfallseelsorge respektive das CareTeam Kanton Luzern (NFS/CT) 73 Mal im Einsatz gegenüber 82 Einsätzen im Vorjahr, schreibt die Katholische Kirche im Kanton Luzern in einer Mitteilung. Am häufigsten bei ausserordentlichen Todesfällen und Suiziden.

Vermehrt Zweiterteams im Einsatz

Die Anzahl Einsätze ist damit zwar leicht gesunken, erneut gestiegen ist hingegen die aufgewendete Zeit pro Einsatz – 10 Stunden. 2014 waren es 7.7 Stunden und 2015 8.7 Stunden pro Einsatz. Dies liege daran, dass die Einsätze komplexer werden. 731 Stunden waren Notfallseelsorgende und Care Givers (NFS/CG) insgesamt präsent. Es werden mehr Personen pro Fall betreut, was mehr Notfallseelsorger und Care Givers erfordert.

Weiter werden, um professioneller arbeiten zu können, vermehrt Zweierteams statt Einzelpersonen aufgeboten. Anderseits gelangen Aufgebote an die NFS/CT, die keine eigentlichen Care-Einsätze sind und früher von den ortsansässigen Pfarrämtern übernommen wurden.

Beistand bei Suizid oder beim Überbringen von Todesnachrichten

Notfallseelsorge/CareTeam haben es immer wieder mit Betroffenen zu tun, die kaum ein soziales Netz und niemanden haben, der sie in der Not auffangen könnte, schreibt die Katholische Kirche. Deshalb wurde die Zusammenarbeit mit örtlichen Pfarrämtern im vergangenen Jahr intensiviert. Diese können im Rahmen ihrer diakonischen Aufgabe die längerfristige Betreuung übernehmen.

Die NFS/CG kümmern sich in Notsituationen um Angehörige, unverletzte Beteiligte und Zeugen, sie leisten den Hinterbliebenen Beistand bei Suizid oder beim Überbringen von Todesnachrichten. Aufgeboten werden die Notfallseelsorgenden und Care Giver vom Rettungsdienst 144, von der Polizei oder der Feuerwehr. 365 Tage, rund um die Uhr, sind zwei Seelsorgende/Care Giver auf Pikett. Die Zusammenarbeit mit den Blaulichtorganisationen ist sehr gut.

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