Leserbrief zur Gebührenerhöhung in der Stadt Zug

12.80 Franken für einen Mittagstisch?

Die Zuger CSP-Gemeinderätin Monika Mathers-Schregenberger empört sich in einem Leserbrief über ein «vergiftetes Geschenk» des Zuger Stadtrates. Dieser forderte die Ausarbeitung von Gebührenerhöhungen. So etwa bei der ausserschulischen und der Ferienbetreuung, aber auch beim Mittagstisch. Mathers ruft Eltern dazu nun dazu auf, sich zu wehren.

Leserbrief:

Der Zuger Mittelstand ist keinesfalls auf Rosen gebettet. Das beweist eine Studie der «Credit Suisse», die kürzlich veröffentlicht wurde. Sie berechnet das frei verfügbare Einkommen eines mittelständischen Haushalts nach Abzug der Fixkosten wie Steuern, Miete, Prämien, Betreuungs- und Pendlerkosten. Da liegt der Kanton Zug im hinteren Drittel aller Schweizer Kantone. Schaut man die finanzielle Wohnattraktivität für Familien mit fremdbetreuten Kindern an, liegt unser Kanton auf dem fünftletzten Platz im ganzen Land. Die Familien in der Stadt aber haben noch weniger zu lachen. Von den 30 Gemeinden im Umkreis stehen nur die Walchwiler leicht  schlechter da.

Fazit: Wir müssen unseren Mittelstand stützen. Weit gefehlt! Der Stadtrat legte dem Gemeinderat ein geradezu vergiftetes Geschenk unter den Weihnachtsbaum: Vorlagen zu Gebührenerhöhungen auf  breiter Ebene!

Mittagstisch, ausserschulische und Ferienbetreuung werden massiv erhöht. Für eine Familie mit zwei Kindern, die zweimal pro Woche am Mittagstisch und an der ausserschulischen Betreuung teilnehmen sowie für zwei Ferienwochen betreut werden, macht der Aufschlag fast 500 Franken. Für sie sind die Kosten in den letzten 10 Jahren um 33% gestiegen.

Massive Erhöhungen beim Mittagstisch

Noch krasser ist die Situation für eine Familie, deren zwei Kinder zweimal pro Woche am Mittagstisch teilnehmen, ohne aber sonst betreut zu werden. Ihr Aufschlag beträgt fast 700 Franken. Ein Mittagstisch kostet neu 12.80 gegenüber den 8 Franken von heute, in 10 Jahren also eine Kostensteigerung um 70%. Und das, obwohl in dieser Zeit der Landesindex der Konsumentenpreise nur um 0,4 % gestiegen ist!

«Eltern wehrt euch!»

Das ist ein Skandal! Wollen wir unseren Mittelstand aus der Stadt vertreiben? Das darf nicht sein. Der Stadt Zug geht es finanziell gut. Sie schreibt seit zwei Jahren wieder Überschüsse. Auch das Budget 2017 rechnet mit einem positiven Ergebnis. Bald wird der GGR über diese Vorlage entscheiden. Eltern wehrt euch! Schreibt oder sprecht mit den Frauen und Männern, die euch im Gemeinderat vertreten. Die Namen findet ihr auf der Homepage der Stadt Zug.

Die anderen Gebühren, die der Stadtrat massiv erhöhen will (Gebühren fürs Parkieren, für Tische und Stühle der Restaurants im Freien, für Anlässe in der Stadt, Baubewilligungen etc.) sind vielleicht im Vergleich mit anderen Städten nicht überrissen. Doch schaden auch sie dem Mittelstand und dem Gewerbe, das in Zug auf einem besonders teuren Pflaster sitzt. Die Stadt braucht heute dieses Geld nicht. Hören wir doch auf mit der Sparwut!

Monika Mathers-Schregenberger, 
Gemeinderätin CSP, Oberwil
, Vizepräsidentin der Geschäftsprüfungskommission

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