Beinahe-CVP-Stadtratskandidatin wird Asyl-Chefin

Die Luzernerin Pia Maria Brugger Kalfidis wird neue Leiterin des Asylwesens im Kanton Aargau. Die 54-Jährige tritt die neue Stelle am 1. Januar 2017 an, wie das «Regionaljournal Zentralschweiz» von SRF berichtet.

Brugger Kalfidis arbeitete bis im Juni 2016 als Geschäftsführerin der Gemeinde Ebikon. Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen kam es zum Zerwürfnis mit dem Gemeinderat – und Brugger Kalfidis verliess die Gemeinde. Im September meldete sie Interesse am Amt des zurückgetretenen Stadtrates Stefan Roth an und bewarb sich als CVP-Stadtratskandidatin.

Die frühere Parteipräsidentin und Kantonsrätin scheiterte in der Nominationsversammlung allerdings um Haaresbreite: Sie lag zwei Stimmen hinter Franziska Bitzi Staub (zentralplus berichtete). Kurz darauf wurde sie als mögliche Nachfolgerin des Luzerner Stadtschreibers Toni Göpfert gehandelt, der nächstes Jahr pensioniert wird.

Aargau setzt auf Zentren

Nun zieht es Pia Maria Brugger Kalfidis in den Kanton Aargau. Mit ihrer politischen und beruflichen Erfahrung bringe die Luzernerin wichtige Eigenschaften für ihre neue Funktion mit, sagt Stefan Ziegler, Leiter des Aargauer Sozialdienstes, gegenüber «Radio SRF».

Als neue Asylchefin muss Brugger Kalfidis für eine gute Zusammenarbeit zwischen Gemeinden und dem Kanton sorgen. Das dürfte eine anspruchsvolle Aufgabe werden, wie beispielsweise die Aargauer Gemeinde Oberwil-Lieli zeigte, die mit ihrem Widerstand gegen die Aufnahme von Asylsuchenden national für Schlagzeilen sorgte. Der Kanton Aargau plant, die derzeit rund 70 kleinere mittlere Unterkünfte in den nächsten rund zehn Jahren durch vier Zentren zu ersetzen.