Zuger Schüler engaieren sich

Jugendliche gestalten Präventionsplakate

Das Institut Montanta widmete sich der Alkohol-Prävention.

(Bild: zvg)

Im Internet lauern viele Gefahren. Mit einer Kampagne will das Präventionsprojekt «freelance» auf diese aufmerksam machen.

Im vergangenen Juni wurde der kleine Paul aus Gunzgen SO von einem 35-jährigen pädophilen Mann nach Deutschland entführt. Er hatte den Jungen im Internet in einem Chatroom geködert. Diese kriminelle Tat wird im Fachjargon Cybergrooming genannt. Oft kommen Fälle von Cybermobbing vor: Jugendliche belästigen andere auf Facebook und per SMS mit beschämenden Texten, Bildern und Filmen. Oder sie stellen jemanden mit kompromittierenden Bildern bloss. Das kann bei den Betroffenen psychische Störungen auslösen.

Vielfältige Risiken im digitalen Raum

Cybergrooming, Cybermobbing, Sexting, Porno, Gewalt: Die Gefahren für Jugendliche im Internet und in den sozialen Medien sind vielfältig und real. Etliche wurden schon Opfer solcher Handlungen. Den Risiken, die in den Onlinemedien lauern, lässt sich wirksam nur mit Medienkompetenz begegnen: Dies ist die Grundüberzeugung des Präventionsprojekts «freelance», das vor nunmehr zehn Jahren als Suchtpräventionsprogramm für die Themen Tabak, Alkohol und Cannabis gestartet wurde (siehe Box). Um die Gefahren und Risiken im digitalen Raum zu erkennen und mit diesen Medien verantwortungsvoll umzugehen, hat «freelance» neue Lernmodule entwickelt. Sie sollen die Schüler befähigen, die Bildung von Medienkompetenz in den Schulen zu ermöglichen und zu fördern.

Ein Contest beflügelt Ideen

Bereits zwei Mal fand der freelance Contest im Kanton Zug statt. Die Plakate, die von Jugendlichen für Jugendliche zur Prävention von Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum entworfen wurden, werden seither erfolgreich in der Präventionsarbeit eingesetzt. «freelance» hat nun einen neuen Wettbewerb zum Thema digitale Medien lanciert, wie der Kanton Zug in einer Mitteilung schreibt. Interessierte Schulklassen entwickeln anschauliche und wirksame Text- und Bildbotschaften, welche die verschiedenen Risiken prägnant ins Bild setzen und die später wie die Alkohol-, Tabak und Cannabisplakate in Form von Bildbotschaften, Slogans und Headlines verbreitet werden.

Prävention, die nicht von Erwachsenen verordnet, sondern von den Jugendlichen selbst erdacht und konzipiert ist – das ist die Grundlage des Wettbewerbs. Das Ziel ist, mindestens zehn Plakatideen zu realisieren. Dies geschieht durch entsprechende Aufträge an lernende Grafikerinnen und Grafiker, die für eine professionelle Umsetzung sorgen. Ab März 2017 werden die bestplatzierten Ideen als Plakate, Kinodias oder Screens den Weg in die Öffentlichkeit finden.

Noch ist es Zeit, in den Contest einzusteigen. Ende November ist Einsendeschluss. Indem viele Jugendliche mitmachen, schwindet das Risiko, dass einige von ihnen zu Opfern werden. Die Losung muss lauten: «Nie wieder ein Fall Paul!»

Bereits in den vergangenen Jahren wurden Plakate gestaltet:

Die Kantonsschule Zug befasste sich mit dem Cannabis-Konsum.

Die Kantonsschule Zug befasste sich mit dem Cannabis-Konsum.

(Bild: zvg)

Das Institut Montanta widmete sich der Alkohol-Prävention.

Das Institut Montanta widmete sich der Alkohol-Prävention.

(Bild: zvg)

Dieses Plakat der Oberstufe Rotkreuz soll vor dem Rauchen warnen.

Dieses Plakat der Oberstufe Rotkreuz soll vor dem Rauchen warnen.

(Bild: zvg)

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