Aus Auto heraus mit Plastikmunition geballert

In der Nacht vom vergangenen Samstag auf den Sonntag hat die Luzerner Polizei drei Meldungen erhalten: Passanten wurden von Unbekannten aus einem Auto heraus angeschossen. Dabei seien die Opfer mit der Plastikmunition einer Softairgun am Bein, an der Wange und am Hinterkopf getroffen worde, teilt die Luzerner Staatsanwaltschaft mit.

«Das war alles andere als ein Lausbubenstreich.»

Simon Kopp, Sprecher Luzerner Staatsanwaltschaft

Die Opfer erlitten zum Teil starke Prellungen. «Das war gefährlich», sagt Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Staatsanwaltschaft, auf Anfrage von zentralplus. «Besonders dann, wenn aus geringer Distanz Weichteile getroffen würden, etwa die Augen», erklärt er. Eine Softairgun funktioniert mit Druckluft oder einer Feder. Dabei werden Hartplastikkügelchen mit hoher Geschwindigkeit abgeschossen. «Je geringer die Distanz zu einem Opfer, umso grösser ist die Verletzungsgefahr», sagt Kopp und ergänzt: «Das war alles andere als ein Lausbubenstreich.»

Die mutmasslichen Täter waren mit einem grauen Opel Corsa unterwegs. Einer der Täter – ein 20-jähriger Schweizer aus dem Kanton Luzern – konnte Dank detaillierten Hinweisen eines Opfers an seinem Wohnort angehalten werden. In seinem Auto fand die Polizei eine Softairgun und diverse Munition. Abklärungen zu weiteren, beteiligten Personen laufen.

Kauf von Softairguns ist legal

Softairguns gelten als Waffen, erklärt Kopp. «Es ist verboten eine solche Waffe im öffentlichen Raum zu tragen, geschweige denn zu benutzen.» Da es sich allerdings nicht um eine Faustfeuerwaffe handelt, ist ein Erwerb auch ohne Waffenschein möglich. «Die Waffe darf aber nur zu Hause aufbewahrt werden», ergänzt Kopp.

Zwischenfälle mit Softairguns seien selten, sagt Kopp. Jedoch komme es bei Raubüberfällen immer wieder vor, dass anstelle einer «richtigen» Waffe, eine Softairgun benutzt wird, um Opfer zu bedrohen. «Die beiden Modelle sind kaum unterscheidbar.»

Die Luzerner Polizei geht davon aus, dass noch weitere Personen in der Stadt Luzern angeschossen wurden. Die Polizei bittet darum, dass sich allfällige Opfer melden (041 248 81 17).