Linke Jungparteien kritisieren den Kantonsrat

«Fatales Zeichen für Zuger Familien»

Die Wohnraum-Initiative hatte im Kantonsrat keine Chance. Nun muss das Volk entscheiden. Die Initianten kritisieren die Bürgerlichen scharf.

Der Zuger Kantonsrat hat an der Kantonsratssitzung diesen Donnerstag auch in zweiter Lesung die Initiative für bezahlbaren Wohnraum abgelehnt (zentralplus berichtete). «Somit ignoriert er das Versagen des Zuger Wohnungsmarktes und unternimmt nichts gegen die Vertreibung des Zuger Mittelstandes», schreibt das Zuger Komitee für bezahlbaren Wohnraum in einer Mitteilung.

Der Entscheid des Zuger Kantonsrats sende ein fatales Zeichen für Zuger Familien und jüngere Menschen aus, heisst es seitens des Komitees. Es wurde von der Zuger Juso und den Jungen Alternativen Grünen gegründet. Zwar würden die Bürgerlichen vor den Wahlen jeweils mit grossmundigen Versprechen werben, sich gegen zu hohe Mieten und für die Interessen der Familien einzusetzen. Doch wenn es um konkrete politische Massnahmen gehe, verweigerten sie jeglichen konstruktiven Beitrag, heisst es weiter.

Die Initiative würde demnach das Problem an der Wurzel packen, «statt Wohnungen mit Mietzinsbeiträgen, die vor allem in der Tasche der Immobilien-Haie landen würden, ineffizient zu subventionieren». Bis in 20 Jahren soll 20 Prozent des Wohnraums im Kanton Zug Kriterien des preisgünstigen Wohnraums entsprechen und somit dafür sorgen, dass sich der Zuger Mittelstand künftig eine Wohnung in Zug leisten kann und nicht weiter vertrieben wird. «Dass unsere Initiative realistisch und vernünftig ist, zeigt die Entwicklung in unseren Nachbarkantonen Zürich und Luzern, wo schon verschiedene Initiativen für mehr bezahlbaren Wohnraum angenommen wurden und die Umsetzung die gewünschten Folgen zeitigt», meint Sophia Moczko, Co-Präsidentin der Juso Zug.

Mietkosten sollen nicht weiter steigen

Ein konkretes Ziel für die Wohnraumpolitik sei auch in Zug bitter notwendig – gerade angesichts des offensichtlichen Versagens des Zuger Wohnungsmarktes. Trotz der rekordverdächtig tiefen Mietzinsen würden die Mieten in Zug weiter ansteigen. «Jetzt braucht es endlich sinnvolle Massnahmen der Politik. Die Bürgerlichen haben heute einmal mehr bewiesen, dass sie die Augen vor der Realität verschliessen und die Sorgen der Bevölkerung nicht ernst nehmen», meint Konradin Franzini, Co-Präsident der Jungen Alternative.

Die Junge Alternative und die Juso Zug werden nun zusammen mit ihren Bündnispartnern die Vorbereitungen auf den Abstimmungskampf vorantreiben. Am 21. Mai 2017 kommt die Initiative zur Abstimmung.

 

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