Nach Unfall: Software der Kameras wird ersetzt

Luzerner Hallenbad rüstet Sicherheitssystem auf

Das Hallenbad Allmend investiert nach dem tragischen Unfall in die Sicherheit: Die Unterwasserkameras werden mit einer neuen Technologie ausgerüstet. Luzern ist das erste Hallenbad der Schweiz, das auf diese Software setzt.

Nach dem tödlichen Vorfall im Hallenbad Allmend wird im Lernschwimmbecken ein neues Sicherheitssystem zum Einsatz kommen. Wie die «Luzerner Zeitung» berichtet, tauscht das Hallenbad in den nächsten Wochen die bestehende Software der Unterwasser-Detektoren aus. Neu kommt ein System aus Norwegen zum Einsatz, bei dem die Kameras jede Person scannen und verfolgen. Sobald sie jemand nicht mehr bewegt oder andere Unregelmässigkeiten auftauchen, schlägt das System Alarm.

Im Luzerner Hallenbad Allmend ist es am 9. Oktober zu einem tragischen Unfall gekommen. Ein 4-jähriger Knabe blieb im Lernschwimmbecken mehrere Minuten unter Wasser, bevor er entdeckt und reanimiert wurde. Am Mittwochmorgen verstarb er im Spital (zentralplus berichtete).

Unabhängig vom Unfall

Obwohl das Lernschwimmbecken mit neun Unterwasserkameras ausgerüstet wäre, waren sie am Tag des Unfalls ausgeschaltet. Grund dafür sind technische Probleme, die unter anderem damit zusammenhängen, dass das Lernschwimmbecken nicht tief genug ist.

Luzern ist das erste Hallenbad der Schweiz, das auf diese in Skandinavien verbreitete Technologie setzt. Wie Stefan Schlatter, Geschäftsführer der Hallenbad Luzern AG, gegenüber der LZ festhält, habe man die neue Software aber unabhängig vom Unfall bestellt. Schlatter hält zudem fest, dass auch die neue Technologie nicht für völlige Sicherheit sorgen könne. «Auch das hat Grenzen und wird im Lernschwimmbecken nur mit Einschränkungen funktionieren.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von MarkusGBucher
    MarkusGBucher, 17.10.2016, 11:22 Uhr

    Das ist ja sehr vertrauenserweckend, wenn Herr Schlatter erklärt, dass auch die neue Technologie nicht für völlige Sicherheit sorgen könne. Ist dem Hallenbad Allmend Luzern überhaupt bewusst, dass es seit Februar 2015 eine Norm für solche Sicherheitssysteme gibt (DIN 79002)? Darin sind die Anforderungen an ein verlässliches Alarmierungssystem definiert. Ob das neue System aus Norwegen wohl diese Anforderungen erfüllt? Daneben gibt als Alternative zu den Unterwasserkameras aber seit Jahren, das heisst bereits schon zum Zeitpunkt des Hallenbad-Neubaus, auch Systeme, die auf einer anderen Technologie basieren und permanent die Position jedes Badegastes im Wasser überwachen. Für ein solches System, welches in der Anschaffung und im Unterhalt übrigens deutlich günstiger wäre als die teuren und unterhaltsintensiven Unterwasserkameras, würde auch die offenbar so schwierige Konstellation des Lernschwimmbeckens kein Problem darstellen. Aber alternative Möglichkeiten wurden von Herrn Schlatter und seiner Truppe ja weder zur Zeit des Neubaus noch in der aktuellen Situation geprüft.

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