Luzerner Stipendien: Ärmere profitieren

Die angestrebten Ziele seien erreicht worden, doch die Summe der Darlehen falle geringer aus als erwartet. «Die Schlussevaluation zeigt, dass die Beiträge wie angestrebt gezielter ausbezahlt werden und einkommensschwache Elternhaushalte vom neuen Verteilschlüssel profitieren», schreibt der Kanton Luzern in einer Mitteilung. Die Ausbildungsbeiträge würden neu gezielter an Personen mit besonders hohem Bedarf ausbezahlt.

Höhere Beiträge, aber weniger Bezüger

In Zahlen habe sich die Revision wie folgt ausgewirkt: Das durchschnittliche Stipendium ist von 5200 auf 7000 Franken gestiegen. Die Zahl der bewilligten Gesuche und damit der Bezüger hat sich um über einen Viertel auf 1400 verringert. 55 Prozent der Ausbildungsbeiträge gingen an Personen in Ausbildung, deren Eltern ein steuerbares Einkommen von unter 30‘000 Franken auswiesen (vor der Revision: 40 Prozent).

Personen in Ausbildung mit einem alleinerziehenden Elternteil würden klar bessergestellt, ihr Anteil am Stipendienvolumen steigt von 15 auf 38 Prozent, heisst es weiter in der Mitteilung. «Personen in Ausbildung mit eigenen Kindern erhalten im Durchschnitt doppelt so hohe Stipendien wie zuvor.» Die Gleichstellung der Bildungswege im Stipendienwesen werde damit erreicht. Ein Stipendienvolumen von gegen 2 Millionen Franken werde von der Tertiär- zur Sekundarstufe II verschoben.

Rund 400’000 Franken weniger

Gesunken ist die Gesamtsumme der ausbezahlten Stipendien. Betrug die Gesamtsumme im Jahr 2014 rund 10,4 Millionen Franken, sank sie 2015 auf rund 10,0 Millionen Franken. Die Abweichung liege allerdings im Schwankungsbereich früherer Jahre.