Krankenkassenprämien steigen weiter

Prämien 2017: In Zug lebt es sich krank besser als in Luzern

Bundesrat Alain Berset hat am Montag die Krankenkassenprämien für 2017 bekannt gegeben. In Luzern steigen die Prämien um 3,8 Prozent und in Zug um 3,9 Prozent. Dennoch zahlen Zuger viel weniger für ihre Krankenkasse als ihre Nachbarn.

Die Kantone Zug und Luzern haben die Prämienentwicklung kommentiert, welche von Gesundheitsminister Berset bekannt gegeben worden sind. Die Zuger Gesundheitsdirektion freut sich, dass Zug in der Rangliste der preisgünstigsten Kantone vom sechsten auf den vierten Platz vorgerückt ist. Noch weniger zahlen einzig die Urner, die Nidwaldner und die Appenzell-Innerrhoder.

Die monatliche Durchschnittsprämie für Erwachsene beträgt im Kanton Zug im nächsten Jahr 375.95 Franken. Zuger müssten 14.23 Franken oder 3,9 Prozent mehr für ihre Prämien bezahlen.

«Mit 3.9 Prozent liegt die Erhöhung der Durchschnittsprämien für Erwachsene unter dem schweizerischen Mittelwert», schreibt die Zuger Gesundheitsdirektion. Je nach Versicherer und Versicherungsmodell beständen aber teilweise massive Differenzen: Bei der Grundversicherung beispielsweise verlangten der teuerste Anbieter im Kanton Zug für die genau gleiche Leistung 50 Prozent mehr als der günstigste Anbieter.

Luzern im Mittelfeld

Der Kanton Luzern liegt punkto Prämien im Mittelfeld auf dem 12. Platz. Der Vorjahreswert wird nicht angegeben in der Mitteilung des Gesundheits- und Sozialdepartements. «Ohnehin rücken die Kantone bei den Prämien immer näher zusammen», sagt der Leiter des Fachbereichs Gesundheit, Hanspeter Vogler, auf Anfrage. In Luzern beträgt der Anstieg im nächsten Jahr 3,8 Prozent.

Eine erwachsene Person bezahle im Kanton Luzern 2017 bei einer Franchise von 300 Franken eine monatliche Krankenkassenprämie von durchschnittlich 402 Franken. «Damit liegt die Prämie zwar nach wie vor deutlich unter dem schweizerischen Durchschnitt von 447 Franken, ist aber dennoch auf hohem Niveau», sagt Vogler. Die Luzerner zahlen dafür weniger für ihren Arzt als die Bewohner anderer Kantone: Luzern hat laut Vogler neben dem Wallis den tiefsten Taxpunktwert der Schweiz.

Guido Graf fordert Krankenkassen zur gründlicheren Kontrolle auf

In der Pressemitteilung des Kantons Luzern lässt sich Regierungsrat Guido Graf zitieren. Neben Bund und Kantonen seien weitere Akteure gefordert, das Kostenwachstum zu senken. Graf spricht die Krankenversicherer an, welche die Rechnungen der Ärzte gründlicher und die Lupe nehmen müssten. Guido Graf: «Es reicht nicht, nur zu behaupten, dass viele Leistungen günstiger erbracht werden könnten oder gar nicht notwendig sind. Sondern es gilt auch, dies klar zu belegen und die Rechnungen dementsprechend zu beanstanden.»

 

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