Martina Clavadetscher gewinnt Literaturpreis

Die Marianne und Curt Dienemann Stiftung Luzern hat ihren Literaturpreis «Das zweite Buch» Martina Clavadetscher zugesprochen. In der Zentralschweiz ist die ehemalige Hausautorin des Luzerner Theaters ein Begriff (zentralplus berichtete). Sie schreibt ebenfalls Beiträge in unserem Literaturblog (ein Blog-Beitrag von ihr).

Nach einem erfolgreich gestarteten Jahr hat Clavadetscher damit eine weitere Auszeichnung erhalten. Vielversprechend findet die Marianne und Curt Dienemann Stiftung, die bisher von Stefan Roth präsidiert wurde, Clavadetschers aktuelles Romanprojekt «Knochenlieder». Der Bauplan bestehe aus drei Geschichten, die sich je atmosphärisch aufgeladen und auf ihre Figuren konzentriert zu einer motivisch verbundenen Erzähltung zusammen fügten.

Aussteiger und Kinder, Hacker und sie selbst

Trifft im ersten Part der Regelkosmos einer Aussteigersiedlung auf den persönlichen Kinderwunsch eines Paares, so zeigt der zweite die Regellosigkeit einer Hackerin, die in einem verwahrlosten, urbanen Vorort Überlebensstrategien gegen die Übergriffe ihres Vaters entwickelt. Im dritten Part soll die Verfasserin selber Teil der Erzählung werden. Man darf also gespannt sein.

«Die der Jury vorgelegte Textprobe zeigt eine durchwegs rhythmisierte Sprache, die bei aller Konzentration und Knappheit höchst bilderreich und klangstark ist», schreibt die Stiftung. Dies lasse erwarten, dass Clavadetscher nach ihrer ersten Erzählung «Sammler» (2014) und ihren erfolgreichen Theaterstücken ihren Weg als Autorin vielversprechend fortsetze.

Vom Preisgeld von 20’000 Franken gehen 15’000 Franken an die Autorin und 5000 Franken an ihren Verlag aus Hitzkirch.