Ampeln und Zebrastreifen sollen verschwinden

Kriens will im Zentrum eine Begegnungszone

Aus der Durchgangsstrasse im Zentrum soll eine Strasse für alle werden, so will es die Gemeinde Kriens. Fussgänger sollen Vorrang haben, das würde aber auch dem Verkehr zugute kommen. Allerdings muss man sich noch etwas gedulden, denn der Kanton muss zustimmen.

Die Luzernerstrasse in Kriens ist momentan eine normale Durchgangsstrasse: täglich fahren tausende Autos und Busse fahren momentan durchs Zentrum – unterbrochen durch mehrere Ampeln und Fussgängerstreifen.

Das soll sich ändern: Kriens will die Strasse zu einer Art Begegnungszone machen, einer Strasse für alle. Die Hauptstrasse solle ihren trennenden Charakter verlieren und neu eine verbindende Funktion für die Ortsteile beidseits der Strasse erhalten, schreibt die «Neue Luzerner Zeitung» vom Montag.

Strasse jederzeit überqueren.

Konkret sieht das so aus: Auf der Seite des Bellparks soll ein breiter Fussweg entstehen mit einer Baumallee, in der Mitte der Strassse ein breiter Mittelstreifen, der die beiden Fahrbahnen trennt. Vorbild dazu ist Horw, wo es im Zentrum einen ähnlichen «Mehrzweckstreifen» hat.

Ziel dabei ist: Fussgänger können die Strassen überall und jederzeit überqueren, Ampeln und Fussgängerstreifen verschwinden. Das soll, so der Plan, auch den Verkehr flüssiger machen, dieser würde zwar langsamer, dafür aber konstanter. Laut dem Krienser Gemeindepräsident Cyrill Wiget (Grüne) will man auf der Luzernerstrasse das «Miteinander der verschiedenen Verkehrsteilnehmer fördern», wie er der NLZ sagt.

Das Problem dabei ist: Die Luzernerstrasse bleibt eine Hauptverkehrsachse, Tempo 30 oder gar 20 ist illusorisch. Ist da eine Begegnungszone möglich? Cyrill Wiget sagt Ja: «Wenn die Strasse so umgestaltet wird, dass sie siedlungs- statt verkehrsorientiert daher kommt, fahren die Autos automatisch langsamer.»

Projekt nicht prioritär

Die Strassenkapazität würde nicht abnehmen, das würde der Kanton auch kaum bewilligen. Dafür würde die Lebensqualität im Zentrum deutlich steigen, glaubt Wiget. Vorbild ist König, wo eine Durchgangsstrasse im Zentrum zur einer Art Begegnungszone wurde, mit Erfolg: «Es ist einfacher geworden, rasch die Strassenseite zu wechseln. Damit wird das Zentrum belebt, es wird auch mehr eingekauft», sagt Cyrill Wiget.

Die Umgestaltung der Luzernerstrasse dürfte sich aber noch etwas hinziehen: Das Projekt ist im kantonalen Strassenbauprogramm nicht prioritär. Zuerst muss das Krienser Gesamtverkehrskonzept (GVK) vorliegen, dieses soll in den nächsten Monaten vorliegen. Anfang September findet zwischen Kriens und Kanton die nächste Sitzung zu diesem Thema statt.

 

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