Luzerner Athleten schaffen es aufs Podest

Auf den ersten Sieg der Schweizer mussten die vielen Zuschauer am Samstag bis auf den Nachmittag warten. In einem hartumkämpften Rennen über 1500 Meter zog Marcel Hug (Neuenkirch) erst auf der Zielgeraden an seiner Konkurrenz vorbei und verwies den Thailänder Prawat Wahoram klar auf Platz zwei.

Im Rennen über 400 Meter belegte er zudem den hervorragenden dritten Platz und stellte mit einer Zeit von 46,50 Sekunden einen neuen Landesrekord auf.

Krienserin Manuela Schär brillierte

Manuela Schär (Kriens), die bereits in den Vorläufen gute Platzierungen verzeichnete, steigerte sich nochmals und konnte sich über zwei zweite Plätze in den Rennen über 400 und 1500 Meter freuen.

Beide Male unterlag Schär der Konkurrentin Tatyana McFadden (USA), die wie schon im Vorjahr in einer hervorragenden Form ist und kaum zu schlagen ist. Diese Duelle werde man auch an den Paralympics in Rio mit Interesse verfolgen, teilte die Schweizer Paraplegiker-Vereinigung am Samstagabend mit.

Nur wenige «stehende» Athleten

Bei den «stehenden» Athleten, die dem Verband PluSport angeschlossen sind, sind leider jeweils nur sehr wenige Athleten am Start. Dennoch habe es erfreuliche Resultate gegeben, so der Verband. Philipp Handler (T13, Sehbehinderung) aus Embrach liess über 100 Meter wie schon im Vorlauf seinen Konkurrenten hinter sich.

Auch Patrick Stoll (Steffisburg) übertraf beim Speerwerfen seinen einzigen Gegner. Bei den Schweizer Frauen zeigte Abassia Rahmani (T43, beidseitige Unterschenkelamputation) aus Wila erneut gute Leistungen und wurde Dritte über 100 Meter.

Zwei Weltrekorde

Die schnelle Bahn ermöglichte neue Bestzeiten. Es gab insgesamt zwei Welt- und vier Europarekorde.

Der Tag hatte allerdings aufgrund von Regenschauern und Gewittermeldungen für OK- Präsident Samuel Lanz hektisch begonnen: «Dank einer hervorragenden Infrastruktur sind wir in Nottwil für alle Eventualitäten gewappnet. Aufgrund der schlechten Wetterprognosen verlegten wir unseren VIP-Event unter das neue grosse Zelt.» Dies wäre aber gar nicht nötig gewesen, denn rechtzeitig für die ersten Wettkämpfe klarte es auf und es herrschten ideale Bedingungen.

«Das gute Wetter lockte am Nachmittag viele Besucher an, die Stimmung machten und die Athleten zu Bestleistungen anfeuerten», so Samuel Lanz.

Die meisten Topstars waren anwesend

Gleichzeitig wurde die Wettkämpfe als Schweizer Meisterschaften gewertet. Dort werden gewisse Klassen zusammengelegt. Diese Resultate findet man auf der Website Rollstuhlsportevents.ch

Die ParAthletics IPC Athletics Grand Prix 2016 gelten als wichtigster Leichtathletik- Wettkampf des internationalen Paralympischlen Komitees (IPC). Der Wettkampf gehört zu einer Serie von zehn grossen Rennen des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC). Ein paar Monate vor den Paralympischen Spielen in Rio de Janeiro reisen die meisten Topstars an, um Quotenplätze zu sichern und die eigene Form auszuloten. Zahlreiche Schweizer gehören zu den Favoriten in ihren Kategorien.

Seit der IPC Athletics Grand Prix 2013 lanciert wurde, ist die Serie sprungartig gewachsen und heute nehmen an den 10 Rennen auf fünf Kontinenten insgesamt 1‘500 Athleten aus 85 Ländern teil. Für den Anlass in Nottwil haben sich 390 Athletinnen und Athleten angemeldet.

Neben den Rollstuhl-Rennen werden wiederum Wettkämpfe für Sehbehinderte und Athleten mit Amputationen angeboten.