Jo Lang: «Panama am Zugersee»

Der ehemalige Zuger Nationalrat Jo Lang schreibt im «Tages-Anzeiger» vom Montag, sollte es in Zug so weitergehen, gebe es bald mehr Briefkastenfirmen als Rinder und Stiere.

«Vergleicht man die 8000 Verwaltungsgesellschaften – wie jene neuerdings genannt werden – mit der Bevölkerungszahl, fällt auf jeden 15. Einwohner eine Briefkastenfirma.» Wäre in allen Kantonen das Verhältnis zwischen Briefkastenfirmen und Vier- oder Zweibeinern ähnlich wie im Zugerland, befände sich die Schweiz über dem Panama-Niveau einer halben Million, so Lang in seinem Beitrag im Tages-Anzeiger weiter.

Der Historiker blickt sodann in die Geschichte zurück. Bereits in den 1920-er Jahren habe eine deutsche Briefkastenfirma in Zug für einen Betrugsskandal gesorgt, worauf sich die Bürgerlichen gespalten hätten. Aber erst nach 1960 hätten die Steueroptimierungen anfangen zu greifen und die Firmen kamen.

Ein Teil der Zuger Bevölkerung habe sich immer distanziert von diesen Firmen und ihren Strohmännern. «Auch wenn sich im Bürgertum und in der Mehrheit der Bevölkerung die geschäftstüchtige Option durchsetzte, bewahrten viele Zugerinnen und Zuger Distanz zu den privilegierten Firmen und ihren einheimischen Strohmännern. Das äusserte sich auch in der Sprache. So hat der Volksmund nicht nur den entlarvenden Begriff Briefkastenfirma verbreitet, sondern auch das abschätzige Wort Briefkastenonkel erfunden.»

«Die Enthüllungen über Steueroptimierungen in Steuerparadiesen werden diesem Geschäftsmodell in der Schweiz ein Ende bereiten», so das Fazit des früheren Nationalrats.

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