Fachklasse Grafik: FDP ist gespalten

Jetzt ist die umstrittenste aller Sparmassnahmen nur noch Makulatur. Die Luzerner FDP will an den Sparvorschlägen der Regierung festhalten. Einzige Ausnahme: Die Fachklasse Grafik. Damit gesellt sich die FDP zu allen anderen Parteien, ausser der SVP, die sich zu einzelnen Sparmassnahmen bis zur Debatte am kommenden Montag nicht äussert. 

«Einzelne Sparmassnahmen im Budget 2016 sind für Direktbetroffene unbestritten einschneidend», schreibt die Luzerner FDP in einer Mitteilung. Das Budget 2016 führte denn auch zu einer emotional geführten öffentlichen Diskussion. Nach eingehender Betrachtung und mit dem Ziel vor Augen, ein gesetzeskonformes Budget für das kommende Jahr zu verabschieden, habe die FDP das Gesamtpaket jedoch als verantwortbar befunden.

Einzige Ausnahme bildet die Fachklasse Grafik. Hier ist die Haltung zur Fortführung oder endgültigen Schliessung dieses Ausbildungsganges in der Fraktion gespalten, schreibt Fraktionspräsident Andreas Moser. «Wir sind dennoch überzeugt, dass die Regierung die Herausforderung gemeistert hat, trotz schwieriger Rahmenbedingungen ein verkraftbares und vor allem gesetzeskonformes Budget vorzulegen.»

Der Kanton Luzern stehe vor sehr grossen Herausforderungen

Die Liberalen wollen sich deshalb rasch auf die Zukunftsjahre 2017–2019 fokussieren. «Die finanziellen Perspektiven für den Kanton für die Folgejahre sind mehr als anspruchsvoll. Der kantonale Haushalt muss bis 2019 um 330 Mio. Franken entlastet werden». Damit dies gelingen kann, sei eine vorurteilslose Debatte ohne Tabus darüber notwendig, welche Leistungen ein moderner Staat noch erbringen muss und welche nicht. Kurzfristige Massnahmen und «Pflästerlipolitik» würden dazu nicht mehr ausreichen. «Es braucht einen ausgabenpolitischen Befreiungsschlag – erst danach kann und soll über die Einnahmenseite diskutiert werden.»

Die Ausarbeitung des Konsolidierungsprogramms 17 müsse baldmöglichst mit allen betroffenen Stakeholdern einsetzen. Die FDP ist überzeugt, dass dies ohne schmerzhafte Einschnitte und Priorisierungen nicht gelingen wird. Es brauch den Mut, auch aufgebaute und gewohnte Strukturen vorurteilslos zu hinterfragen und Prioritäten zu setzen. «Lösen wir uns von der Vollkasko-Mentalität, reduzieren wir die individuellen Ansprüche an den Staat und kommen zurück zu mehr Eigenverantwortung.» Dieser Prozess müsse transparent und nachvollziehbar verlaufen. Eine offene Kommunikationskultur sei dabei zentral. «Als wichtig erachten wir, auch Persönlichkeiten mit entsprechender Erfahrung und Know-how ausserhalb der Politik herbeizuziehen», schreibt Andreas Moser.

«Die finanziellen Herausforderungen können nur gemeinsam gelöst werden, dessen sind wir uns bewusst. FDP.Die Liberalen sind bereit, konstruktiv an diesem Prozess mitzuarbeiten. Das Ziel muss sein, dem Kanton wieder eine verlässliche und stabile Finanzperspektive zu ermöglichen. Nur so kann er handlungsfähig und zukunftsorientiert für seine Bürger tätig sein.»

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