«Spiegelfechterei um Bahnausbau Walchwil»

Knatsch um Bahnausbau. Die SBB führe Scheinargumente ins Feld – auch ständiges Wiederholen verbessere diese nicht, hält Gerhard Schmid in seinem Leserbrief fest.

Leserbrief

Seit Jahren betonen die SBB, die 18-monatige Streckensperrung am Ostufer des Zugersees mit Umleitung der Fernverkehrszüge via Rotkreuz sei nicht nur wegen dem Bau der 1,7 Kilometer langen Doppelspur Walchwil nötig, sondern auch für fällige Sanierungen auf der ganzen Strecke. Mit dieser Behauptung soll ein wesentlicher Aspekt der kostenmässig und betrieblich vorteilhafteren Alternative zur DS Walchwil, eine S2-Ausweichstelle im Gebiet Murpfli, ausgehebelt werden.

Die Frage dreht sich also um Sanierung unter Betrieb oder mit Streckenunterbruch. Ausgerechnet das arbeitsintensivste Teilstück mit Bahnbrücken, Viadukt und dem 585 Meter langen Stadttunnel sind gemäss SBB-Konzept von der Streckensperrung ausgenommen, indem die S 2 unbehindert zwischen Baar Lindenpark und Zug Oberwil verkehren kann. Zwei grosse Brocken – die beiden Bahnbrücken südlich von Walchwil – sind bereits vor einiger Zeit umfassend saniert worden, ohne den Zugsverkehr zu beeinträchtigen. Das Erdrutschgebiet bei Oberarth wurde nach dem letzten Schadenereignis grossräumig gesichert. Im laufenden Betrieb sind kleinere Unterhaltsarbeiten bis zum Einbau einer 50 Tonnen schweren Betonbrücke zu beobachten.  

Beim Bahnhofumbau in Arth-Goldau wird das Gleis 4 längere Zeit gesperrt werden müssen, aber der Perron mit den Gleisen 2 und 3 könnte als Ersatzlösung dienen, analog zur aktuellen Situation während den Arbeiten am Gleis 5 auf der Südseite des Bahnhofs. Allerdings müssten die SOB-Regionalzüge aus Biberbrugg von Gleis 2 auf Gleis 8 ausweichen und zum Wenden bis Rotkreuz weiterfahren (mit Halt in Immensee). Diese Verbindung anstelle des Stilllagers von 50 Minuten in Arth-Goldau macht Sinn und ist mit 19 Minuten Fahrzeit pro Richtung durchaus fahrplantauglich.

Das Scheinargument der SBB zugunsten ihrer Fehlplanung vermag auch dann nicht zu überzeugen, wenn es endlos wiederholt wird.

Gerhard Schmid, Cham

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