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Schneevergnügen in der Region Luzern

Der Sonnenberg ist auch ein Skiberg

Skierlebnisse sind auch in der Nähe möglich.

Eine spontane Skitour auf den Sonnenberg ob Kriens brachte spannende Nachhaltigkeits-Einsichten: Wir sehnen uns nach Schnee, aber nur da, wo er nicht stört (und das tut er mancherorts). Aber auch, wie nah Gutes doch liegen kann.

Letzten Freitag gönnte ich mir vor dem Mittag kurzfristig eine Pause. Draussen lag Schnee und die Tourenskier zogen mich magisch an. Ich hatte anderthalb Stunden Zeit und gab mir als Vorgabe, keinen öV zu benutzen. Da kam eigentlich nur ein Tourenziel infrage: der Sonnenberg. Der Blick auf die Karte verriet mir: Kein Hang ist steiler als 30 Grad, die Tour ist also auch lawinentechnisch zu vertreten. Schnell war die Ausrüstung gepackt, das LVS-Gerät eingeschaltet und ich querte bereits mit den Skischuhen die Obergrundstrasse.

Eigentlich hatte ich vor, über die Schrebergärten am Steinhof aufzusteigen, doch ich verpasste den Einstieg. Der Umweg über die Quartiersträsschen war jedoch nicht minder interessant: Eigentlich lagen ja in der ganzen Stadt Luzern einige Zentimeter herrlichen Neuschnees. Doch mit Skiern auf dem Buckel und nach Schnee zum Anfellen suchend, fiel mir auf: Fast alle Strässchen und auch die meisten Trottoirs waren vom Schnee geräumt und mit Salz bestreut worden. So sehr wir uns auf den Schnee gefreut hatten: Es hat wenig Platz für ihn! Dort, wo noch Schnee lag, war er zumeist von gestreuten Steinchen skiuntauglich gemacht worden.

Mit Slalomskiern auf den Sonnenberg?

Über die Strässchen fand ich dann doch noch den Zustieg zum Weg entlang des Gigeliwalds. Hier konnte ich endlich die Skier für länger anschnallen. Eine Frau fragte verwundert, ob das denn normale Slalomskier seien. An schlittelnden Kindern vorbei stieg ich weiter auf über den Vorder Amlehn bis unterhalb des Hotels Sonnenberg. Der Sonnenberg war eine herrliche weisse Oase, viele Ruhe- und Schneesuchende waren unterwegs.

«Beim Schlittelweg oberhalb des Gigeliwalds war der Höhepunkt der Tour.»

Die Sonne teilte sich den Himmel mit tief liegenden Wolkenfetzen, im milchigen Zwielicht wirkten die Hügelkuppen von Michaelskreuz und Lindenberg lieblich. Auch sonst eröffneten sich neue Blicke. Ich kannte den Sonnenberg vor allem vom schnellen Blick vom Velo aus oder vom Joggen. Der regelmässige Schritt des Skitourengehens eröffnete mir neue Perspektiven: Umgeben und bedeckt von Schnee und im diffusen Licht verschwimmend, schien die offene Wunde des Rontals zu vernarben; ja sogar ein Hauch von Romantik umgab sie.

Drei herrliche Schwünge

Beim Hotel Sonnenberg entschied ich wegen der voranschreitenden Zeit, abzufellen. Für die Abfahrt folgte ich grösstenteils meiner Aufstiegsspur. Die ersten Schwünge enttäuschten; der leicht klebrige Schnee vermochte die Neigung zu übertölpeln, ich konnte nicht viel mehr als gerade abfahren. Beim Schlittelweg oberhalb des Gigeliwalds dann der Höhepunkt der Tour: Mit etwas Stolz blickte ich auf die Spur mit den drei herrlichen Schwüngen zurück.

«Es gibt in der Region einige ‹Höger›, die zum Erkunden locken.»

Der schwierigste Teil folgte nach einem kurzen Gegenanstieg: Bucheckern und Steinchen setzten den Skiern entlang des Gigeliwalds arg zu; meinem Grinsen konnte es keinen Abstrich tun, als ich auf der Abfahrt einen Bekannten kreuzte. Bei den Schrebergärten buckelte ich die Skier wieder und ging die letzten paar Hundert Meter zu Fuss.

Fazit: Ich ging vor allem aus Jux auf die Skitour am Sonnenberg und um auszuloten, ob wir nicht auch in unserer nächsten Umgebung spannende Freizeitbeschäftigungen finden. Den Auf- und Abstiegsweg werde ich noch optimieren, der Schnee war nicht schlecht; doch vor allem habe ich geografisch einiges dazugelernt und kenne meine Stadt Luzern um ein gutes Stück besser. Und: Es gibt in der Region ja noch einige «Höger», die zum Erkunden mit Skiern locken.

Skitaugliche Schneeverhältnisse auf dem Sonnenberg. (Bild: Sebastian Moos)

Skitaugliche Schneeverhältnisse auf dem Sonnenberg. (Bild: Sebastian Moos)

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