Andreas Glarner löst aus Versehen Lovestorm für Luzerner Lehrlinge aus
SVP-Politiker Andreas Glarner ist um keine Aktion verlegen, wenn es darum geht, auf «Überfremdung» aufmerksam zu machen. Nun hat er dazu die erfolgreichen Lehrlinge von Aldi in Perlen missbraucht. Diese werden nun mit Glückwünschen überschüttet.
Für Lehrlinge ist es das Grösste: Wenn sie am Ende ihrer Ausbildung die Lehrabschlussprüfung bestehen. Bei Aldi in Perlen waren es 20 junge Menschen, die meist als Detailhändler die Berufsreife erreicht haben. In der Firmenzeitschrift gratuliert der Detailhändler seinen Schützlingen zum Erfolg – und listet deren Namen auf.
Dass es darunter viele Namen hat, die nicht Meier oder Müller heissen, sondern ihren Ursprung wohl in einem anderen Land der Welt haben, könnte man einfach so zur Kenntnis nehmen. Oder so auslegen: Als Zeichen für gelungene Integration.
Glarner legt «Überfremdungs»-Platte auf
Anders sieht das der Aargauer SVP-Nationalrat Andreas Glarner: Er stellt ein Foto dieser Gratulationsanzeige als Zeichen für «Überfremdung» ins Netz. Gegenüber dem Portal «Nau.ch» sagt er, dass er damit zeigen wolle, dass «wir immer weniger Schweizer im Land haben und so langsam fremd im eigenen Land werden!»
In den sozialen Medien wird Glarner dafür selbst von den eigenen Unterstützern kritisiert. So wird er etwa daran erinnert, dass er selber gesagt haben soll, dass gegen gelungene Integration nichts einzuwenden sei.
Massenhaft Gratulationen für die Lehrabsolventen
Bei Aldi Suisse lässt man sich unterdessen von der Provokation nicht aus der Ruhe bringen.
Man habe den Facebook-Post von Herrn Glarner zur Kenntnis genommen. «Wir freuen uns über die mittlerweile mehr als 1800 verdienten Glückwünsche, die unsere Lernenden seitdem unter dem Post erhalten haben.» Pressesprecher Philippe Vetterli betont: «Diese jungen Berufsleute spielen eine wichtige Rolle in der Versorgung der Schweizer Bevölkerung und haben die Aufmerksamkeit, die sie nun erhalten, mehr als verdient.»
Weiter sagt Vetterli, dass man sich bei der Auswahl von Lernenden «stets für die geeignetsten Bewerber entscheide, da für uns Faktoren wie Motivation und Leistungsbereitschaft klar im Vordergrund stehen».
JSVP Luzern distanziert sich
Am Dienstagmittag hat sich auch die Junge SVP zu Glarners Post geäussert – und das mit deutlichen Worten: «Einmal mehr fällt Andreas Glarner in den Sozial Medien negativ auf, indem er Personen an den Internetpranger stellt.» Und: «Dass ein nationaler Politiker Lehrlingen ihren hart erarbeiteten Erfolg nun mit einer solchen Aktion vermiest, ist unwürdig und stösst bei den allermeisten JSVP- und SVP-Mitgliedern auf Unverständnis. Diesen Schluss lässt zumindest die Kommentarspalte unter dem entsprechenden Post zu.»
Die Integration von Zugewanderten oder Secondos im Arbeitsmarkt sei essenziell für deren Integration in der Schweiz. «Sofern bei den erwähnten Lehrabgängern überhaupt noch Integrationsbedarf besteht, haben diese nun mit ihrem erfolgreichen Lehrabschluss einen weiteren wichtigen Schritt gemacht. Die JSVP Kanton Luzern möchte deshalb an dieser Stelle den Lehrabgängern von Aldi Perlen herzlich zum Erfolg gratulieren und wird ihnen in den kommenden Tagen ein kleines Präsent zukommen lassen.»
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Waser, 22.07.2020, 09:30 Uhr Genau wegen solchen Mitgliedern und Möchtegernleadern verliert die SVP ihre Wähler. Wie kann man nur so dämliche Vorstösse machen wie Glarner. Seien wir froh, wenn zugewanderte Leute eine Ausbildung absolvieren und damit auch in den Arbeitsprozess integriert werden können. Das Vorgehen von Glarner in diesem Fall ist einfach nur peinlich und erbbärmlich!
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Andreas Glarner mit seiner SVP im Hintergrund ist kein guter Mensch !👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterBillie Holiday, 22.07.2020, 09:33 Uhr Meinen Sie, Sie reden zu Kindergartenschülern, denen Sie erklären müssen, wer der Kasperli und wer das Krokodil ist? Oder dient Ihr Statement überhaupt nur der Kundgabe des eigenen Gutmenschentums?
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Roli Greter, 21.07.2020, 23:28 Uhr Herzliche Gratulation den Lehrabgängern! Und den Herren Peter und Schmidiger wünsche ich gute Besserung, Xenophobie ist heilbar.
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Willkommen in der Zukunft!
Ich kann damit Leben einfach mit Menschen in der Schweiz zu leben.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterBruno Hofer, 21.07.2020, 18:27 Uhr Den erfolgreichen Lehrabgängern herzlich Gratulation zu ihrer bestandenen Lehrabschlussprüfung. Dass diese jungen Leute fast ausschliesslich aus den Secondos-Familien stammen, sollte uns «richtigen» Schweizerfamilien doch zu denken geben. Sind wir Schweizer (m/w) zu «fein» dazu, einen solchen Job überhaupt je in Betracht zu ziehen, für sich selber u/o für unsere Kids? Wenn dem so ist, mehr oder weniger, dann müssen wir uns (= alle!!!) ganz INTENSIV mit der Integration von Ausländern in unser Schweizersystem auseinander-setzen. Meiner Meinung nach ist die Religion das grösste Hindernis.
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👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterBillie Holiday, 21.07.2020, 18:29 Uhr In die Falle gegangen, Christian Garrett! Sobald Sie zu wissen meinen, was „Schweizer Werte“ sind oder nicht sind, gehören Sie zu denen, zu welchen nicht zu gehören Sie vehement behaupten. Tja, die Dialektik.
Wer „solche Politiker“ wählt? Diejenigen, die denken, dass diese Politiker wissen, was Schweizer Werte sind und diese vertreten. Also vielleicht Sie? Wäre an sich logisch. Tja, die Logik.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterChristian Garrett, 21.07.2020, 19:12 Uhr Gutes Argument Billie Holiday. Aber dennoch im Bezug auf meinen Kommentar falsch. Die „Schweizerische Volkspartei“ schreibt sich das mit den Schweizer Werten auf die Fahnen, nicht ich. Ich weiss nicht genau, was Schweizer Werte sein sollen. Ich weiss aber, dass Rassismus keiner ist. Wir hätten sonst nicht ein Anti-Rassismus-Gesetz an der Urne angenommen und verschärft.
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Andreas Peter, 21.07.2020, 15:34 Uhr Wenn ich diese Liste anschaue, käme ich auch nicht auf die Idee, dass diese mit der Schweiz zu tun hat.
Insofern hat Glarner natürlich recht, dass wir viel zu viele Fremde in zu kurzer Zeit aufnehmen.
Eine Zeit lang kann man diese vielleicht noch integrieren, aber irgendwann läuft das Fass über, und dann bilden sich hier Ghettos bzw. sog. «soziale Brennpunkte».
Warum übertreiben wir das so?
Wer will das? Wem nützt das?
Ich möchte das nicht.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterChristian Garrett, 21.07.2020, 17:23 Uhr Was kritisieren Sie Herr Peter? Dass diese jungen Menschen eine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben? Oder dass sie ausländische Namen tragen? Einen Menschen nur wegen seines Namens zu kritisieren ist rassistisch. Sind Sie ein Rassist Herr Peter oder einfach nur „der bessere“ Schweizer? Also ein Mitglied der „Herrenrasse“?
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Ihre gehässigen Übertreibungen bezüglich meines Kommentars, welcher nichts dergleichen hergibt, lässt mich vermuten, dass es Ihnen an Argumenten mangelt.
Aber «Haltung» reicht ja heute. Argumente sind überflüssig.
Traurige, armselige, links-verdrehte Welt.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterBarbara Gujer, 22.07.2020, 00:31 Uhr Wieso gibt es denn nicht genügend schweizer Buben und Mädchen für die ausgeschriebenen Lehrstellen? Warum braucht es so viele ausländische Ärzte , Pfleger, Müllmänner ? Verschwenden Sie Ihre Gedanken lieber da, als rumzuhetzen, es seien jetzt zu viele Ausländer im Land.
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Franz Schmidiger, 21.07.2020, 13:58 Uhr Da kann man nun beschwichtige wie man will, Andreas Glarner hat zu 100% recht. Es ist nun einmal eine Tatsache die «keine Geiss wegschlecken kann», wie man so schön sagt. Ich bitte alle Interessierten, eigetnlich wären dies alle echten Schweizer, dieser Tatsache ins Auge zu sehen und ernsthaft zu überlegen, ob es nicht doch besser wäre, die «Aufgelisteten» oder ein Teil davon wären besser nicht hier. Klar, das hat auch andere positive und negative Auswirkungen, aber es ist an der Zeit, diese Tatsache zur Kenntnis zu nehmen und einmal ehrlich abzuwägen!!
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Cyrill Studer Korevaar, 21.07.2020, 13:33 Uhr Glarner, Blocher, Köppel, Mörgeli, … – ach, diese Menschenfreunde…
Immerhin: Chapeau an die Jungpartei!👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterBillie Holiday, 21.07.2020, 17:48 Uhr Auch nicht gerade das Gegenteil von dümmlich, hier einfach ein paar Reiznamen aufzuzählen, die weder intellektuell noch biografisch noch von ihrer Arbeit her sonderlich viel miteinander zu tun haben, ausser dass sie in der gleichen Partei sind, die Herr Korevaar nicht so gut findet. So what? Herr Korevaar möchte wiedergewählt werden. Seine politischen Gegner auch. Der Rest ist Blabla. Dem Herrn Glarner gehen Ausländer und Zuwanderer auf die Nerven. Dem Korevaar Inländer, weil die die Häuser besitzen. So what? Hat jemand da mehr Rechte? Oder eine höhere Moral?
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Zu den Verbindungen der vier genannten: Christoph Blocher machte vor gut drei Jahrzehnten mit seinem Kapital und seinem Geschick aus der Bauernpartei die heutige SVP, welche aus meiner Sicht vor allem durch Poltern und Ausgrenzung auffällt (und bisherige Erfolge vor allem auf Kosten von Minderheiten feierte, was ich verabscheue). Roger Köppel führt die Essenz blocherschem SVP-Verständnis im ‹Parteiblatt› Weltwoche weiter, u. a. dank der spitzen Feder von Christoph Mörgeli. Glarner spielt in meiner Wahrnehmung vor allem der Provokateur zugunsten des ‹blocherschen Weltbildes›. Zum Glück durfte ich andere SVP-Akteure kennenlernen: Beispielsweise die Stadtluzerner Peter With oder Marcel Lingg: Analytisch, fair, präzise. Sie schafften es mit ihren Voten immer wieder, mich Linken zum Nachdenken zu bringen. So funktioniert aus meiner Sicht Politik, welche uns alle weiterbringt.👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter