Grosskinder bleiben draussen

Luzerner Alters- und Pflegeheime lockern Besuchsverbot

Das Besuchsverbot für Luzerner Altersheime wird gelockert. (Bild: zentralplus)

Die Alters- und Pflegeheime des Kantons Luzern können ihr Besuchsverbot lockern. In der Stadt wurde das bereits getan, es gelten aber strenge Regeln. Jeder Gast muss angekündigt werden – und minderjährige Grosskinder dürfen noch nicht zu Besuch kommen.

Um die Bevölkerung vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, hat der Luzerner Regierungsrat ein Besuchsverbot in Alters- und Pflegeheimen, in sozialen Einrichtungen und in Spitälern in einer Allgemeinverfügung erlassen. Diese wird nicht verlängert. Die Covid-19-Massnahmen des Bundes gelten weiterhin.

Somit können die Alters- und Pflegeheime des Kantons Luzern ihr Besuchsverbot lockern. Curaviva Luzern, der Kantonalverband der Luzerner Pflegeheime und die Dienststelle Soziales und Gesellschaft (DISG), die für die Aufsicht der Pflegeheime zuständig ist, haben gemeinsam ein Schutzkonzept und ein Merkblatt zur Besuchsregelung erarbeitet.

Umarmungen und Küsse sind weiter verboten

In der Stadt Luzern beispielweise muss jeder Besuch per Telefon angekündigt werden. Pro Besuch sind höchstens zwei erwachsene Angehörige erlaubt – Kinder un Jugendliche dürfen ihre Grosseltern noch nicht besuchen.

Alle Besuche finden in einem Raum statt, der extra dafür eingerichtet ist. Zudem müssen alle eine Schutzmaske tragen – und wer Symptome zeigt, muss draussen bleiben. Auch auf Umarmungen und Begrüssungsküsse müssen die Besucher verzichten.

«Das wird sicher nicht einfach sein, wenn man nach all der Zeit die Mutter oder den Vater wieder sieht», räumt Andrea Wanner ein, Geschäftsführerin von Viva Luzern, welche die fünf städtischen Betagtenzentren betreibt. Man habe aber schon Rückmeldungen bekommen von Bewohner und Angehörigen, dass sie sehr froh seien, sich wieder sehen zu dürfen. «Und da halten sie es aus, sich nicht zu umarmen», sagte Wanner gegenüber dem SRF Regionaljournal Zentralschweiz.

Ziel der Schutzmassnahmen ist und bleibt es, die Anzahl Neuerkrankungen auch in den Alters- und Pflegeheimen auf einem möglichst tiefen Niveau zu halten.

In den letzten Wochen haben diverse Alters- und Pflegeheime bereits Besuchsmöglichkeiten geschaffen (z.B. Boxen oder Zelte), um innerhalb der Vorgaben einzelnen Bewohnerinnen und Bewohnern den Kontakt mit ihren Angehörigen zu ermöglichen.

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Edwin Schaller
    Edwin Schaller, 11.05.2020, 06:50 Uhr

    Dass ein Ehemann seit 1960 verheiratet seine kranke Frau im Pflegeheim nicht monatelang besuchen kann, finde ich sehr diskriminierend. Keine Regel ohne Ausnahme!

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